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Kritik an Sportverbänden Trotz Schweizer Kritik: IOC hält an russischen Funktionären fest

  • Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will keine russischen und belarussischen Funktionäre ausschliessen.
  • Das teilte das IOC am Montag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA als Reaktion auf die entsprechende Schweizer Forderung mit.
  • IOC-Mitglieder würden als Einzelpersonen vom IOC gewählt und gemäss der Olympischen Charta nicht ihr Land im Gremium vertreten, schrieb das IOC.
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Archiv: Sportverbände in der Schweiz geraten unter Druck
aus Echo der Zeit vom 16.04.2022. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 57 Sekunden.

Zurzeit gibt es laut IOC jedoch keine Treffen des Komitees, an denen russische IOC-Mitglieder teilnehmen. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges forderte die Schweiz vom IOC den Ausschluss von russischen und belarussischen Funktionären aus Spitzenämtern in internationalen Sportverbänden. Sportministerin Viola Amherd schickte am Donnerstag dazu einen Brief an IOC-Präsident Thomas Bach.

Schreiben an das IOC

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Mehr als 30 für den Sport zuständige Minister haben beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) den Ausschluss von russischen und belarussischen Funktionären aus internationalen Sportverbänden verlangt. Doch das IOC hat auf diese Forderung nicht reagiert. Gemäss Recherchen des «Tages-Anzeiger» sind weiterhin fast alle Funktionäre im Amt, obwohl viele von ihnen enge Beziehungen zum Kreml pflegen.

Am Donnerstag hatte Bundesrätin Viola Amherd einen Brief an Thomas Bach, den Präsidenten des IOC, geschickt. Es sei essenziell, dass russische und weissrussische Funktionäre nicht mehr länger akzeptiert würden – «weder in den Führungsgremien der internationalen Sportverbände noch im IOC», zitierte der «Tages-Anzeiger» aus dem ihm vorliegenden Brief. Amherd bat Bach, sich dafür einzusetzen, dass die Forderung jetzt umgesetzt wird. In der Schweiz haben neben dem IOC weitere 52 internationale Sportverbände ihren Sitz.

Das IOC wolle weiterhin Personen und Organisationen «anprangern, die für diesen Krieg verantwortlich sind und den olympischen Frieden verletzen», heisst es in der Mitteilung weiter. Das IOC beobachte die Situation weiterhin genau und behalte sich das Recht vor, die Massnahmen je nach weiteren Entwicklungen anzupassen.

IOC-Mitglied spricht von «symbolischen Gesten»

IOC-Mitglied Richard Pound hält es für fragwürdig, dass das IOC nur den Ausschluss von Athleten empfiehlt, nicht aber von russischen Funktionären. «Es erscheint unverständlich, dass die Strafen hier selektiv sind», sagte der Kanadier in einem Interview des Deutschlandfunks. Eine klare Aussage, ob die russischen IOC-Mitglieder suspendiert werden sollten, vermied Pound jedoch.

Richard Pound
Legende: Richard Pound ist ehemaliger Vorsitzender der Welt-Antidoping-Agentur (WADA) und ehemaliger Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Keystone

In den Kontakten von IOC-Präsident Thomas Bach und FIFA-Chef Gianni Infantino zu Russlands Präsident Wladimir Putin sieht Pound jedoch nichts Falsches. Beide hatten unter anderem 2018 mit Putin ein Spiel der Fussball-WM in Moskau angesehen. Auch bei den Olympischen Spielen 2014 und danach zeigte sich Bach an Putins Seite, der kurz nach den Sotschi-Spielen auf der Krim einmarschierte und am 24. Februar dieses Jahres kurz nach den Winterspielen in Peking den Angriffskrieg auf die Ukraine startete.

«Vieles von diesen Dingen sind symbolische Gesten. Infantino und Thomas haben keine Divisionen oder Panzer. Es ist wichtig, die bestmöglichen Beziehungen zu Regierungsoffiziellen zu haben, weil in vielen Ländern, praktisch allen, die Regierungen sehr wichtig sind, beim Sportstättenbau und so weiter», sagte Pound im Interview mit Blick auf den IOC-Chef und den Präsidenten des Weltfussballverbands.

SRF 4 News, 18.04.2022, 12:00 Uhr ; 

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