Das Wichtigste in Kürze
- US-Präsident Donald Trump hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg telefonisch der «starken Unterstützung» seines Landes für das Militärbündnis versichert.
- Thema des Gesprächs war auch eine nach Trumps Ansicht gerechtere Verteilung der finanziellen Lasten innerhalb der Nato.
- Gleichzeitig schlägt ein TV-Interview hohe Wellen in den USA: Darin bekundet Trump erneut Respekt für Kreml-Chef Wladimir Putin.
US-Präsident Donald Trump und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erörterten in ihrem Telefongespräch auch, wie man alle Nato-Mitglieder «ermuntern» könnte, ihren Verpflichtungen bei den Verteidigungsausgaben nachzukommen. Das teilte das Weisse Haus nach dem Gespräch am Sonntag (Ortszeit) mit.
Trump reist an Nato-Gipfel
Ausserdem habe Trump seine Teilnahme an einem Nato-Gipfel Ende Mai in Europa zugesagt. Die Nato hatte schon vor längerem für 2017 einen Gipfel-Treffen in ihrem neuen Brüsseler Hauptquartier angekündigt.
Darüber hinaus sei über Möglichkeiten zur friedlichen Lösung des Konflikts an der ukrainisch-russischen Grenze gesprochen worden, heisst es in der Mitteilung. Beide Seiten hätten vereinbart, zur Bewältigung der Sicherheitsherausforderungen für die Nato weiter eng zusammenzuarbeiten.
Wir haben eine Menge Mörder. Was glauben Sie? Dass unser Land so unschuldig ist?
In einem Interview mit dem Sender Fox News wurde Trump derweil auf Vorwürfe gegen Putin angesprochen, dieser sei für die Ermordung von Journalisten und Dissidenten mitverantwortlich. «Es gibt viele Mörder», sagte Trump. «Wir haben viele Mörder. Denken Sie, unser Land ist so unschuldig?»
Trump bekundete zudem erneut Respekt für Putin. «Ich respektiere ihn, so wie ich viele Leute respektiere», sagte er. «Aber das heisst nicht, dass ich mich mit ihnen verstehe.»
Kritik aus den eigenen Reihen
Für seine Äusserungen erntete der US-Präsident umgehend Kritik aus der eigenen republikanischen Partei, die Putin mehrheitlich kritisch sieht. Der Senator Mitch McConnell sagte, er denke nicht, dass sich das Verhalten der Führung in Moskau und Washington vergleichen lasse. Putin sei «ein früherer KGB-Agent, ein Gangster», der nicht durch eine «glaubwürdige Wahl» an die Macht gekommen sei.
Auch der frühere US-Botschafter in Russland und Berater von Ex-Präsident Barack Obama, Michael McFaul, rügte Trump scharf: «Diese moralische Gleichwertigkeit von den USA und Russland, wie sie von Trump noch immer behauptet wird, ist ekelhaft (und ungenau)», schrieb er im Kurzmitteilungsdienst Twitter.