- Die Schweiz hat insgesamt 387 Personen aus Afghanistan ausgeflogen. Aktuell befinden sich noch 11 Schweizer vor Ort. Die Evakuierungsaktion ist laut EDA damit abgeschlossen.
- Sicherheitsberater der US-Regierung warnen davor, dass ein weiterer Terroranschlag in Kabul wahrscheinlich sei.
- Bei dem Selbstmordanschlag vor dem Flughafen in Kabul, zudem sich die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) bekannte, wurden laut US-Medien rund 170 Menschen getötet. Auch 13 US-Soldaten befinden sich unter den Opfern.
Der Ticker ist abgeschlossen
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6:14
Flughafen Kabul anscheinend erneut angegriffen
In der afghanischen Hauptstadt Kabul hat es einem Medienbericht zufolge einen erneuten Raketenangriff gegeben. Am Montagmorgen (Ortszeit) seien aus der Gegend Chairchanah im Norden der Stadt mehrere Raketen in Richtung Flughafen abgefeuert worden, schrieb der lokale Fernsehsender ToloNews mit Berufung auf Augenzeugen auf Twitter. Der Fernsehsender CNN berichtete und Berufung auf US-Regierungmitarbeiter, dass mindestens fünf Raketen in Richtung Flughafen abgefeuert worden seien. Über mögliche Opfer oder Schäden gab es zunächst keine Informationen.
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2:57
US-Militär prüft nach Luftangriff in Kabul Berichte über zivile Opfer
Nach dem Luftangriff des US-Militärs auf mutmassliche Selbstmordattentäter der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Kabul ist weiterhin unklar, ob die Drohne auch die Zivilbevölkerung getroffen hat. Das Militär untersucht nach eigenen Angaben Berichte über mögliche zivile Opfer. In dem zerstörten Fahrzeug habe sich «eine grosse Menge Sprengstoff» befunden, «die womöglich zu weiteren Opfern führte», hiess es am Sonntagabend (Ortszeit) in einer Stellungnahme der US-Kommandozentrale für die Region (Centcom).
Gemäss dem US-Sender CNN seien bei dem Luftangriff neun Mitglieder einer Familie getötet worden, darunter sechs Kinder. Der Sender berief sich auf Angehörige in Kabul.
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22:37
USA und Verbündete fliegen fast 3000 Menschen aus Kabul aus
Kurz vor dem Ende der militärischen Evakuierungsmission in Afghanistan sind binnen 24 Stunden rund 2900 Menschen aus Kabul ausgeflogen worden. Eine Sprecherin des Weissen Hauses teilte mit, bis zum Sonntagvormittag (Ortszeit Kabul) habe die US-Luftwaffe mit 32 Flügen rund 2200 Menschen in Sicherheit gebracht, neun Flugzeuge von Verbündeten hätten rund 700 Menschen evakuiert. Seit dem Start des Einsatzes Mitte August hätten die USA und ihre Partner damit insgesamt gut 114 000 Menschen ausgeflogen.
Die Zahl der pro Tag ausgeflogenen Personen ist zuletzt wegen des beginnenden US-Abzugs und der Einstellung von Rettungsflügen durch Verbündete deutlich zurückgegangen. Von Dienstag auf Mittwoch zum Beispiel waren innerhalb von 24 Stunden noch etwa 19 000 Menschen evakuiert worden. Die Zahl der Flüge der US-Luftwaffe ging indes nur geringfügig zurück, was nahelegt, dass nun verstärkt auch US-Soldaten und Ausrüstung ausgeflogen werden. Das US-Militär will bis Dienstag vom Flughafen der afghanischen Hauptstadt abziehen. Damit wird der Einsatz zur Evakuierung westlicher Staatsbürger und früherer afghanischer Mitarbeiter ausländischer Truppen und Behörden enden.
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21:05
Taliban versprechen eine sichere Ausreise für Ausländer und Afghanen mit Reisegenehmigung
Die radikal-islamischen Taliban wollen Ausländern und Afghanen mit Reisegenehmigungen von anderen Staaten die Ausreise aus Kabul erlauben. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung mehrerer Länder wie Grossbritannien und den USA hervor. «Wir haben die Zusicherung von den Taliban erhalten, dass alle Ausländer und Afghanen mit Reisegenehmigungen aus unseren Ländern die Erlaubnis haben, sich geordnet und sicher zu Abflugorten begeben und das Land verlassen zu dürfen», heisst es darin. Die Staaten, zu denen auch Australien, Japan, Frankreich und Spanien zählten, wollten weiter Reisedokumente an die ausgewählten Afghanen ausstellen.
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19:48
Biden trifft Familien der bei Anschlag in Kabul getöteten Soldaten
US-Präsident Joe Biden hat sich mit Hinterbliebenen der 13 bei dem Terroranschlag in Kabul getöteten US-Soldaten getroffen. Im Anschluss wohnten Biden, First Lady Jill Biden, Aussenminister Antony Blinken, Verteidigungsminister Lloyd Austin und ranghohe Vertreter der Streitkräfte am Sonntag der Ankunft der Särge der getöteten Soldatinnen und Soldaten bei. Bidens Gespräch mit den Angehörigen fand hinter verschlossenen Türen statt.
Die vom US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz kommenden Särge, jeweils bedeckt mit einer amerikanischen Flagge, wurden von Soldaten am Stützpunkt Dover im Bundesstaat Delaware für die weitere Überführung aus einem Transportflugzeug entladen. Die Vertreter des Militärs salutierten den Gefallenen, Biden und die übrigen politischen Vertreter hielten ihre rechte Hand ans Herz. Anwesenden Journalisten zufolge wurden elf der Särge öffentlich entladen, zwei Familien hatten sich eine nicht-öffentliche Überführung gewünscht.
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17:47
Italienische Studentinnen auf Weg aus Afghanistan blockiert
Auf der Flucht von Kabul nach Italien sitzen nach Angaben einer römischen Universität Dutzende Studentinnen in Afghanistan fest. In der Gruppe mit etwa 80 afghanischen Studentinnen seien auch vier bis fünf Kinder, sagte Bruno Botta, Vizedirektor für internationale Zusammenarbeit an der Sapienza Universität in Rom. Sie seien letzte Woche auf dem Weg zum Flughafen gewesen, als wegen der Selbstmordattentate alles «viel komplizierter» geworden sei. Sollten sie in die Stadt Herat zurückkehren müssten, aus der sie gekommen seien, bestehe für sie grosse Gefahr.
Italien hat nach Angaben von Aussenminister Luigi Di Maio rund 5000 afghanische Zivilisten aus dem Land gebracht. Italien sei damit das Land in der EU, das am meisten Menschen evakuiert und vor den Taliban in Sicherheit gebracht habe. Am Samstag hatte Di Maio Diplomaten am Flughafen in Rom empfangen, die bisher noch in Afghanistan geblieben waren und mit dem vorerst letzten Militärflieger zusammen mit Zivilisten gelandet waren.
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17:20
US-Militär bestätigt Luftangriff gegen IS-Terroristen
Das US-Militär hat nach eigenen Angaben in der afghanischen Hauptstadt einen Luftangriff durchgeführt, um eine «unmittelbare Bedrohung» für den Flughafen Kabul durch Terroristen abzuwenden. Eine Drohne habe erfolgreich auf ein Auto des örtlichen Ablegers der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gefeuert, erklärte das US-Militär. Weil es nach dem Raketeneinschlag zu «bedeutenden sekundären Explosionen» kam, sei davon auszugehen, dass in dem Fahrzeug eine grosse Menge Sprengstoff gewesen sein müsse, hiess es weiter. Es werde geprüft, ob es bei dem Angriff zivile Opfer gab. Bislang gebe es aber keine dahingehenden Hinweise, hiess es.
Erst am Donnerstag waren bei einem Anschlag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) am Flughafen Kabul Dutzende Zivilisten sowie mindestens 13 US-Soldaten ums Leben gekommen.
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14:57
Erneute Explosion in Kabul: Vermutlich ein Todesopfer
In der afghanischen Hauptstadt Kabul kam es zu mindestens einer Explosion. Mehrere User schrieben auf Twitter, sie hätten eine «starke» Explosion gehört. Nach Angaben aus Regierungskreisen haben die US-Streitkräfte erneut einen Militärschlag durchgeführt. Ziel des Angriffs in Kabul seien mutmassliche Mitglieder der Extremisten der IS-K gewesen, sagt ein US-Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Er sagte, der Angriff habe mutmasslichen ISIS-K-Kämpfern gegolten. Zwei lokale Journalisten sprachen von einer Rakete, die in einem Privathaus in der Nähe des Flughafens eingeschlagen sein soll. Diese Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.
Nach Angaben eines afghanischen Polizeichefs schlug die Rakete in einem Viertel nordwestlich des internationalen Flughafens von Kabul ein und tötete dabei ein Kind. Ein Taliban-Sprecher sagte, der US-Luftangriff galt einem Selbstmordattentäter in einem Fahrzeug, der den Flughafen von Kabul angreifen wollte.
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14:34
Boris Johnson würdigt den militärischen Einsatz in Kabul
Nach dem Ende der britischen Rettungsflüge aus Afghanistan hat Premierminister Boris Johnson Bilanz über den Einsatz im Land gezogen. In einem auf Twitter veröffentlichten Video sagt er, der 20-jährige Einsatz sei nicht vergeblich gewesen – auch wenn sich niemand einen solchen Abzug gewünscht habe. So hätten die britischen und internationalen Truppen mit ihrer Präsenz dafür gesorgt, dass 3,6 Millionen Mädchen eine Schulbildung geniessen konnten. Und was auch immer die Zukunft für Afghanistan bereithalte, die Bildung werde ihnen bleiben.
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12:02
Frankreich will UNO-Sicherheitszone in Kabul schaffen
Frankreich möchte sich mit Grossbritannien für die Schaffung einer Uno-Sicherheitszone in Kabul einsetzen, um von dort aus Evakuierungen nach dem Abzug der Amerikaner fortsetzen zu können.
Dies sei Ziel einer gemeinsamen Resolution bei einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen an diesem Montag, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron der Sonntagszeitung «Le Journal du Dimanche».
«Unser Resolutionsentwurf zielt darauf ab, eine Sicherheitszone in Kabul zu definieren, die eine Fortsetzung der humanitären Operationen ermöglicht», sagte Macron. «Dies würde einen Uno-Rahmen für dringende Massnahmen schaffen und vor allem alle Beteiligten vor ihre Verantwortung stellen, und der internationalen Gemeinschaft ermöglichen, den Druck auf die Taliban aufrechtzuerhalten.»
Wie Macron am Samstagabend bereits gesagt hatte, diskutiert Frankreich mit den Taliban und unter Einbeziehung des arabischen Golfemirats Katar über weitere Evakuierungen nach dem geplanten Abzug der Amerikaner bis zum 31. August.
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8:42
EU-Kommission fordert Angebote für Aufnahme von Flüchtlingen
Die Europäische Kommission ruft die EU-Mitgliedstaaten vor dem geplanten Sondertreffen der EU-Innenminister am Dienstag auf, konkrete Angebote für die Aufnahme von Flüchtlingen für das kommende Jahr zu machen. «Bis Mitte September erwarten wir von den Mitgliedstaaten Zusagen für das kommende Jahr. Da geht es um Menschen aus verschiedenen Regionen, aber natürlich wird nun Afghanistan auch besonders im Fokus stehen», sagte der zuständige Sprecher der EU-Kommission für Innen- und Migrationspolitik, Christian Wigand, der «Welt am Sonntag».
Das Ziel seien sichere und legale Wege für besonders gefährdete Menschen wie Journalisten oder Menschenrechts-Aktivisten, um in Europa Schutz zu erhalten. Dies geschehe im Rahmen der Resettlement-Programme des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) und der Internationalen Organisation für Migration (IOM). Seit 2015 hätten die EU-Staaten auf diesem Weg über 80'000 Menschen aus Krisengebieten aufgenommen.
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8:34
Deutschland flog offenbar nur wenige Ortskräfte aus
Nach einem Bericht der «Welt am Sonntag» sind offenbar beim deutschen Evakuierungseinsatz nur wenige Ortskräfte ausgeflogen worden. Das Blatt beruft sich auf Zahlen des Bundesinnenministeriums, die unter anderem im Bundestag vorgestellt worden seien. Demnach befanden sich unter den bis Mitte der Woche Ausgeflogenen etwa 4500 Menschen nur knapp mehr als 100 Ortskräfte mit ihren Familien. Insgesamt machten sie rund 500 der 4500 Personen aus, berichtet das Blatt.
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5:10
US-Truppen in letzter Evakuierungs-Phase
Die US-Truppen befinden sich in der letzten Phase der Evakuierungen. Etwas mehr als tausend Zivilisten warteten am Flughafen Kabul zurzeit darauf, ausgeflogen zu werden, teilte ein westlicher Sicherheitsbeamter mit. Die Menschenmenge an den Flughafentoren habe sich nach der Warnung vor einem erneuten Attentat militanter Extremisten gelichtet.
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4:07
US-Botschaft warnt vor möglichem neuem Anschlag in Kabul
Die US-Botschaft in Afghanistan hat alle Amerikaner in der Nähe des Flughafens von Kabul dazu aufgerufen, das Gebiet wegen «einer spezifischen, glaubwürdigen Bedrohung» sofort zu verlassen. Die in der Nacht zum Sonntag veröffentlichte Warnung fiel noch eindringlicher und konkreter aus als ähnliche Appelle an den Tagen zuvor. Wer nicht ohnehin schon dort sei, solle aufgrund der Gefahrenlage gar nicht erst zum Flughafen kommen und sich von allen Zugangstoren fernhalten.
Bereits am Samstagnachmittag (Ortszeit) hatte US-Präsident Joe Biden eindringlich vor weiteren Anschlägen gegen amerikanische Soldaten gewarnt. Die Lage sei weiterhin «extrem gefährlich» und das Risiko von Terroranschlägen auf den Flughafen hoch. Das Militär halte einen Anschlag in den nächsten 24 bis 36 Stunden für «sehr wahrscheinlich».
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2:30
USA evaukieren weitere 2000 Menschen
Die USA und Verbündete haben innerhalb von 12 Stunden weitere 2000 Menschen aus Afghanistan evakuiert. Das teilt ein Mitarbeiter der amerikanischen Regierung mit.
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23:40
Letztes britisches Militärflugzeug verlässt Kabul
Nach der Bundeswehr und anderen westlichen Verbündeten hat auch Grossbritannien seine letzten Streitkräfte aus Afghanistan abgezogen. Das britische Verteidigungsministerium teilte am späten Samstagabend über Twitter mit, der letzte Flug mit Soldaten habe Kabul verlassen. Dank gelte all denen, die unter enormem Druck und schrecklichen Bedingungen so tapfer gedient hätten, um die am stärksten gefährdeten Zivilisten sicher zu evakuieren.
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22:22
Einschätzung: Die Bedrohung durch Terrorangriffe bleibt bestehen
«Präsident Biden hat versprochen, die Schuldigen zu jagen und zu bestrafen», sagt USA-Korrespondent Pascal Weber. Die Tötung der IS-Kämper werde die Kritik vom Präsidenten nicht abwenden. Die Zustimmungswerte für Präsident Biden seien auf dem Tiefpunkt angelangt.
Nahost-Korrespondent Jonas Bischoff meint, dass der US-Drohnenangriff kein grosser Vergeltungsschlag sei. Es sei eher ein Nadelstich. «Schon in der Vergangenheit haben die USA lokale IS-Anführer getötet und trotzdem: der IS-Khorasan hat immer wieder blutige Anschläge verübt.» Die Gefahr weiterer Anschläge durch den IS blieben bestehen. «Daran ändert auch der jetzige Anschlag nicht.»
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20:07
US-Militär: In Kabul getötete Soldaten zwischen 20 und 31 Jahre alt
Die 13 bei dem Anschlag in Kabul getöteten US-Soldaten waren zwischen 20 und 31 Jahre alt. Unter den Opfern waren elf Marineinfanteristen und je ein Soldat des Heeres und der Marine, wie das US-Verteidigungsministerium am Samstag bekannt gab. Fünf der Marineinfanteristen waren gerade mal 20 Jahre alt. Unter den Opfern waren auch eine 23 sowie eine 25 Jahre alte Soldatin.
Über die weit über hundert zivilen Opfer des verheerenden Anschlags vom Donnerstag ausserhalb des Flughafens der afghanischen Hauptstadt ist hingegen bislang wenig bekannt. Die Soldaten waren an einem Tor des Flughafens im Einsatz, um Menschen zu kontrollieren, die aus Kabul evakuiert werden wollten.
Die Särge der getöteten Soldaten waren in einem Flugzeug auf dem Weg in die USA, wie der Sprecher des Pentagons, John Kirby, am Samstag erklärte.
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18:15
USA leiten Schlussphase ihres Abzugs ein
Kurz vor dem Ende des Evakuierungseinsatzes hat das US-Militär nach eigenen Angaben mit dem Abzug seiner Truppen vom Flughafen Kabul begonnen. Der Prozess habe begonnen, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby. Die US-Truppen sollen Afghanistan nach Willen von US-Präsident Joe Biden bis Dienstag verlassen. Am Freitag waren noch mehr als 5000 US-Soldatinnen und Soldaten am Flughafen Kabul stationiert gewesen.
Kirby erklärte, das Militär werde aus Sicherheitsgründen zunächst keine neuen Zahlen zur Truppenstärke nennen. Das US-Militär werde noch bis zum Abschluss des Einsatzes westliche Staatsbürger und frühere afghanische Mitarbeiter ausfliegen können, betonte er.
Die Lage auf dem Flughafen Kabul bleibt aber nach wie vor gefährlich: Unter neuen Sicherheitswarnungen der USA brachten die Taliban eigenen Angaben zufolge mehrere Tore am Flughafen unter ihre Kontrolle gebracht. Die USA hätten «zwei, drei» Zugänge zum Flughafen in der Nacht zu Samstag an Kräfte der Islamisten übergeben, sagte einer ihrer Vertreter. Berichte über eine solche Übergabe dementierte das US-Verteidigungsministerium zunächst allerdings vehement und ohne Zögern. Unterdessen wurden noch Tausende Menschen in letzten Zügen der US-Evakuierungsmission aus Kabul ausgeflogen.
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16:54
Johnson und Merkel wollen humanitäre Krise in Afghanistan verhindern
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der britische Premierminister Boris Johnson haben bei einem Telefonat internationale Anstrengungen gefordert, um eine humanitäre Krise in Afghanistan zu verhindern. Wie aus einer Mitteilung der Regierung in London hervorging, bekannten sich die beiden auch zur Zusammenarbeit, um den beim Treffen der G7-Staats- und Regierungschefs Anfang der Woche diskutierten Fahrplan für den Umgang mit einer künftigen Regierung in Kabul umzusetzen. Johnson betonte, jegliche Anerkennung und Zusammenarbeit mit den Taliban müsse unter der Bedingung stehen, dass sie denjenigen sicheres Geleit zusicherten, die das Land verlassen wollten, und die Menschenrechte beachteten.
Während die deutsche Rettungsmission aus Afghanistan bereits am Freitag beendet wurde, startete am Samstag noch ein letzter britischer Evakuierungsflug in Kabul. Insgesamt wurden von britischer Seite nach Regierungsangaben seit dem 13. August knapp 15 000 Menschen außer Landes gebracht. Erwartet wurde, dass auch die rund 1000 dort eingesetzten britischen Soldaten noch am Wochenende das Land verlassen sollten. Nach Schätzungen der Regierung werden damit 1100 Afghanen und bis zu 150 britische Staatsbürger im Land verbleiben.