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Landtagswahl in Hessen Berlin blickt gebannt auf Wiesbaden

Acht Kandidaten wollen in den hessischen Landtag einziehen

  • Im deutschen Bundesland Hessen ist die mit Spannung erwartete Landtagswahl angelaufen.
  • Sie könnte erhebliche Auswirkungen auf die politische Lage in ganz Deutschland und auf die Stabilität der grossen Koalition in Berlin haben.

Um 8.00 Uhr öffneten die Wahllokale in Hessen, bis 18.00 Uhr können Stimmen abgegeben werden. Die Bürger sind aufgerufen, über die Zusammensetzung des regulär 110 Abgeordnete zählenden Landesparlaments zu entscheiden.

Schwarz-Grün muss zittern

Es wird mit einem engen Wahlausgang gerechnet. Ob die seit 2013 regierende schwarz-grüne Koalition unter Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) ihre Arbeit fortsetzen kann, ist ungewiss. In den Umfragen vor der mit Spannung erwarteten Wahl zeichneten sich herbe Verluste für CDU und SPD ab. Die Grünen legten dagegen deutlich in der Wählergunst zu.

Nach den jüngsten Umfragen würde die CDU im Vergleich zur Landtagswahl 2013 um gut zehn Prozentpunkte auf 26 bis 28 Prozent zurückfallen. Die Grünen könnten sich deutlich von 11,1 auf 20 bis 21 Prozent verbessern. Die SPD würde von mehr als 30 auf 20 bis 21 Prozent fallen.

AfD dürfte in Landtag einziehen

Die rechtspopulistische AfD wird höchstwahrscheinlich mit einem zweistelligen Ergebnis erstmals in den Landtag in Wiesbaden einziehen. Auch Liberale und Linke liegen deutlich über den fünf Prozent der Stimmen, die für einen Einzug ins Landesparlament erforderlich sind. Damit ergäbe sich ein Sechs-Parteien-Parlament, in dem womöglich nur Dreier-Bündnisse eine Mehrheit hätten.

Erste Prognosen zum Wahlausgang werden unmittelbar mit Schliessung der Wahllokale um 18.00 Uhr erwartet, erste Hochrechnungen etwa eine halbe Stunde später.

Wahl mit Auswirkungen auf Bundesebene

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  • Sollte Volker Bouffier, der einer von fünf stellvertretenden CDU-Chefs ist, abgewählt werden, würde dies auch Parteichefin Merkel schwächen. Dann könnte ihre Wiederwahl beim CDU-Parteitag Anfang Dezember in Frage stehen. Merkel hat aber immer klar gemacht, dass für sie Parteivorsitz und Kanzleramt in eine Hand gehören.
  • Bei einem schwachen SPD-Ergebnis im einst «roten» Hessen dürften in der deutschen Sozialdemokratie die Stimmen derer immer lauter werden, die die ungeliebte «GroKo» in Berlin beenden wollen. Ein Ende der Regierung Merkel und vorgezogene Bundestagswahlen wären dann nicht auszuschliessen.

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