Tiertransporte per Schiff sind neu verboten: Nachdem letztes Jahr in einem Sturm in der Nähe von Japan ein Schiff auf dem Weg nach China mit 5'800 Rindern sank und alle Tiere und mehr als 40 Crewmitglieder ihr Leben verloren, hat die neuseeländische Regierung Tiertransporte vorübergehend untersagt. Nun wurde dieses Verbot definitiv ausgesprochen.
Neuseeland will als verantwortungsbewusstes Land gesehen werden: «Lebendexporte werden seit Jahren von Tierschützern als besonders grausames Geschäft kritisiert, nicht nur die von Neuseeland, auch die von Australien», sagt SRF-Australien-Korrespondent Urs Wälterlin. «Das Land hat den Ruf, grün und sauber zu sein.» Er merkt allerdings an, dass dieses Bild nicht ganz korrekt sei. «Gülle fliesst in derart grossen Mengen in die Gewässer, dass das Baden in den meisten Flüssen in Neuseeland heute verboten ist.»
Zahlen des neuseeländischen Bauernverbandes: Das Land exportiert rund 110'000 Tiere lebend pro Jahr, was einem Geschäft von etwa 140 Millionen Franken entspreche, sagt Wälterlin. Im Gegensatz zu Australien exportiert Neuseeland seit 2008 keine lebenden Schlachttiere mehr, sondern nur noch Milch- und Zuchttiere, die einen höheren Wert haben.
Keine einschneidende Entscheidung: «Im Vergleich zum Umsatz beim Export von Milch oder Milchprodukten ist die Summe von 140 Millionen für Neuseeland vernachlässigbar», sagt der Korrespondent. Mit dem Export von Milch und Milchprodukten würden jährlich Milliarden von Franken umgesetzt. Das Nachbarland Australien hingegen will an den Lebendtransporten von Kühen und Schafen festhalten.