Österreich: In der Alpenrepublik geht es seit dem 14. April mit dem zaghaften Rückweg los: Kleine Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärkte dürfen aktuell laut Bundeskanzler Sebastian Kurz unter strengen Auflagen wieder öffnen. Ab dem 1. Mai sollen alle Geschäfte, Einkaufszentren und Coiffeure folgen dürfen. Ein Zeitplan zur Öffnung von Hotels und Gastronomie soll Ende April stehen, Ziel ist eine Wiederaufnahme des Betriebs ab Mitte Mai.
Spanien: Hunderttausende Spanier durften am Montag erstmals nach zwei Wochen wieder zur Arbeit fahren. Der sogenannte Winterschlaf, mit dem die Regierung den Kampf gegen die Pandemie intensiviert hatte, ging in jenen Regionen zu Ende, in denen der Ostermontag kein Feiertag ist – zum Beispiel in Madrid. Dort haben Polizeibeamte in der U-Bahn Schutzmasken ausgegeben. Von der umstrittenen Verschärfung der Ausgangssperre waren vor allem Baugewerbe und Industrie betroffen.
Italien: Bei den Italienern wird über eine «Phase 2» gesprochen, doch zunächst wurden die strengen Ausgangsbeschränkungen für die 60 Millionen Einwohner bis zum 3. Mai verlängert. Lebensmittelhandel, die Apotheken, Tankstellen und anderes standen in Italien stets offen. Gleich nach Ostern sollen nun einige Geschäfte, etwa Buch- und Schreibwarenläden, zusätzlich öffnen. Die besonders heftig betroffene Lombardei will diese Läden nicht so schnell wieder aufmachen, auch andere Regionen erlassen derzeit eigene Spezialbestimmungen.
Dänemark: In einem ersten Schritt sollen Kinderkrippen, Kindergärten sowie die Schulen für Kinder bis zur fünften Klasse ab dem 15. April wieder öffnen. Damit will die dänische Regierung die Eltern entlasten.
Tschechien: Die Beschränkungen für Handel und Gastronomie sollen bis zum 8. Juni schrittweise aufgehoben werden. Kommenden Montag dürfen Handwerksbetriebe, Wochenmärkte und Autohändler wieder öffnen; später folgen in zweiwöchigen Abständen kleinere und dann grössere Einzelhandelsgeschäfte. Restaurants, Hotels und Einkaufszentren bekommen als letzte grünes Licht. Ab der zweiten Juniwoche sollen auch kulturelle Veranstaltungen mit bis zu 50 Teilnehmern möglich sein. Die Mundschutzpflicht in der Öffentlichkeit bleibt vorerst bestehen.
Litauen: «Wir werden wahrscheinlich die Bedingungen für bestimmte kleine Unternehmen lockern und sehr klare Bedingungen festlegen», sagte Regierungschef Saulius Skvernelis in Vilnius. Demnach sollen diese Firmen wieder für Kunden öffnen dürfen, wenn sie bestimmte Vorkehrungen erfüllen. Am Mittwoch will die Regierung einen Vier-Phasen-Plan vorlegen. Auch ein vorläufiger Zeitplan soll präsentiert werden.
Norwegen: Die Kindergärten öffnen am 20. und die Schulen für Erst- bis Viertklässler am 27. April, wie Regierungschefin Erna Solberg ankündigte. Zudem dürfen die Norweger bereits ab dem 20. April wieder auf ihren geliebten Hütten übernachten. Auch dürfen ab dann Physiotherapeuten und Psychologen ihre Arbeit wiederaufnehmen. Coiffeure und Hautpfleger dürfen das sieben Tage später auch.
China: Im Ursprungsort der Pandemie, dem zentralchinesischen Wuhan, sind mehr als zweieinhalb Monate nach der Abriegelung am vergangenen Mittwoch auch die letzten Bewegungsbeschränkungen für die elf Millionen Bewohner aufgehoben worden. Der innerstädtische Verkehr wird normalisiert, der Flughafen nimmt seine Flüge wieder auf. Autos dürfen die Stadt wieder verlassen und die Menschen mit dem Zug auch wieder wegreisen – sofern sie gesund sind und in einer jetzt überall in China eingesetzten Corona-Gesundheits-App auf ihrem Handy einen grünen Code nachweisen können. Wer Kontakt zu Infizierten hatte, wird darin automatisch auf Rot gesetzt und darf nicht reisen.
Iran: Präsident Hassan Ruhani kündigte an, dass die Corona-Vorschriften «unter besonders strengen hygienischen Auflagen» in drei Phasen gelockert werden sollen. Ab Samstag soll zunächst in den Provinzen die Arbeit in Wirtschaftsbereichen mit geringem Gefährdungsrisiko wieder aufgenommen werden. In der zweiten Phase soll dies dann auch in der Hauptstadt Teheran passieren.
Ausgenommen sind weiterhin fast zwölf Branchen, bei denen die Ansteckungsgefahr besonders hoch ist, darunter Kaufhäuser und Einkaufspassagen, Restaurants und Cafés, Kinos und Theater, alle Sportanlagen sowie Friseure und Schönheitssalons. Auch die Schulen, Universitäten und Kitas bleiben zu, genauso wie religiöse Stätten wie Mausoleen und Moscheen.