- Der stellvertretende Parlamentspräsident Venezuelas ist nach Angaben der Opposition festgenommen worden.
- Beamte des Geheimdienstes Sebin hätten Edgar Zambrano am Mittwoch in ein Gefängnis in Caracas gebracht.
Die Geheimdienstagenten hätten Zambrano in seinem Auto überrascht und in dem Fahrzeug abgeschleppt. Der stellvertretende Parlamentspräsident selbst hatte kurz vor seiner Festnahme auf Twitter geschrieben, dass Agenten des Geheimdienstes Sebin sein Fahrzeug vor dem Sitz seiner Partei umstellt hätten. «Als wir uns geweigert haben auszusteigen, haben sie einen Kran geholt, um uns mit Gewalt direkt nach Helicoide (Geheimdienstzentrale) zu bringen.»
Gegen Zambrano wird wegen Vaterlandsverrats, Rebellion und Verschwörung ermittelt. Er war in der vergangenen Woche gemeinsam mit dem selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó, dem aus dem Hausarrest befreiten Oppositionsführer Leopoldo López und mehreren abtrünnigen Soldaten vor dem Luftwaffenstützpunkt La Carlota in Caracas aufgetaucht und hatte das Militär dazu aufgerufen, sich auf die Seite der Opposition zu stellen.
Gescheiterter Putsch
Guaidó verurteilte umgehend die Festnahme seines Stellvertreters als Präsident der Nationalversammlung. «Wir warnen das Volk Venezuelas und die internationale Gemeinschaft: Das Regime hat den ersten Vize-Präsidenten (der Nationalversammlung) entführt», teilte Guaidó via Twitter mit. Es versuche, «die Kraft zu zerstören, die alle Venezolaner vertritt». Dies werde aber scheitern.
Der Umsturzversuch gegen Präsident Nicolás Maduro scheiterte indes, weil die Streitkräfte der sozialistischen Regierung die Treue hielten. Bei Zusammenstössen zwischen Demonstranten und staatlichen Sicherheitskräften kamen in den darauffolgenden Tagen mindestens fünf Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt.