- Nach dem Tod der 22-jährigen Iranerin Mahsa Amini schliesst das staatliche Institut für Gerichtsmedizin Polizeigewalt als Ursache aus.
- Die junge Frau sei wegen einer Vorerkrankung der Schilddrüse nach ihrer Verhaftung einem Herzversagen erlegen.
- Die Eltern der Verstorbenen hatten eine solche Vorerkrankung stets dementiert.
Polizeigewalt sei ausgeschlossen, weil bei der Leiche etwa keine Spuren von einem Schlag auf dem Kopf gefunden worden seien, heisst es im Bericht der iranischen Gerichtsmedizin weiter. Der Familie von Mahsa Amini wirft die Justiz vor, mit dem Tod ihrer Tochter politische Stimmung gegen das iranische System machen zu wollen.
Landesweite Demos gegen Regierung
Die Familie der Verstorbenen hatte in den letzten Wochen mehrmals betont, Mahsa Amini sei bis zu ihrer Verhaftung durch die Sittenpolizei völlig gesund gewesen, alle gegenteiligen Behauptungen seien gelogen.
Die Sittenpolizei hatte Amini im September wegen ihres «unislamischen Outfits» festgenommen. Sie fiel ins Koma und starb am 16. September im Spital. Der Tod der 22-Jährigen hatte landesweite Proteste gegen den Kopftuchzwang und die islamische Führung ausgelöst. Sicherheitskräfte gehen auch mit Gewalt gegen Demonstranten vor, Dutzende Menschen wurden getötet.