Mali soll kein Rückzuggebiet für Extremisten werden. Verhindern will dies auch das afrikanische Regionalbündnis Ecowas. Ab sofort sollen 3300 Soldaten die malische Armee im Kampf gegen die islamistischen Rebellen unterstützen.
Monatelang bat die malische Regierung um internationale Hilfe. Am Freitag dann entschied Frankreich, Soldaten in das westafrikanische Land zu schicken. Nun will auch Grossbritannien nachziehen. Für Premierminister David Cameron ist aber klar: Britische Soldaten sollen in Mali nicht in den Kampf ziehen. Sie sollen die malische Armee logistisch unterstützen.
Französische, senegalesische und nigerianische Einheiten sind bereits an der Seite der Regierungstruppen gegen die Islamisten im Einsatz. Bei der Rückeroberung der Stadt Konna im Zentrum Malis haben beide Seiten allerdings teils schwere Verluste erlitten.
Unklare Zahlen
Offiziell heisst es, zwölf Soldaten seien getötet worden, darunter ein französischer Helikopter-Pilot. Medien sprechen allerdings von 100 toten Soldaten. Bei den Kämpfen seien auch Rebellen ums Leben gekommen. Ein Armeeoffizier sprach von «mehr als 100» getöteten Rebellen. In Konna selber sprach ein Ladenbesitzer von 148 Leichen, darunter Dutzende Regierungssoldaten.
Unterdessen setzt Frankreich seine Attacken auf islamistische Rebellen fort. Es gebe laufend Luftangriffe, sagte der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian im Fernsehen. «Es gibt sie jetzt, es gab sie in dieser Nacht, es wird sie morgen geben», sagte Le Drian. Der Vormarsch der Rebellen sei noch nicht gestoppt, warnte er.
Frankreichs Präsident François Hollande verkündete erste Erfolge des Einsatzes. Im Kampf gegen die Islamisten «habe man dem Feind bereits schwere Verluste zugefügt». Zugleich betonte er, Frankreichs Einsatz sei «noch nicht beendet». Aufgabe sei nun, den Weg für den Einsatz einer afrikanischen Eingreiftruppe, die vom UNO-Sicherheitsrat genehmigt wurde, zu ebnen.
Drohungen gegen Frankreich
Frankreich steht seit dem Einsatz seiner Soldaten in Mali unter Druck. Die malischen Extremisten haben bereits gedroht, französische Einrichtungen im In- und Ausland angreifen zu wollen. In dschihadistischen Internetforen behaupteten sie, Schläferzellen in nahezu allen westafrikanischen Hauptstädten zu haben. Frankreich hat darauf die Terrorwarnstufe erhöht.
Mali war nach einem Putsch im März 2012 ins politische Chaos gestürzt. Die islamistische Gruppe Ansar Dine übernahm die Kontrolle über den Norden des Landes und führte dort das islamische Rechtssystem Scharia ein. In den vergangenen Monaten rückten die Kämpfer immer weiter nach Süden vor.