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Massenmord an Armeniern Niederlande auf Konfrontationskurs mit der Türkei

  • Das niederländische Parlament hat den im Osmanischen Reich an Armeniern begangenen Massenmord als Genozid anerkannt.
  • Mit überwältigender Mehrheit stimmten die Abgeordneten am Donnerstag einem entsprechenden Antrag zu.
  • Die türkische Regierung reagierte prompt und verurteilte den Schritt des Parlaments «aufs Schärfste».

Die Osmanen töteten ab dem Jahr 1915 schätzungsweise 1,5 Millionen Armenier Massakern und Deportationen. Opfer wurden dabei auch Assyrer, Pontus-Griechen und Aramäer. Das Ereignis gilt als einer der ersten systematischen Genozide des 20. Jahrhundert.

Die Türkei wehrt sich seit jeher, den Massenmord als Genozid einzustufen. Dass das niederländische Parlament dies nun tut, könnte die ohnehin angespannten Beziehungen der Niederlande zur Türkei weiter verschlechtern.

Angespanntes Verhältnis

Das Verhältnis der beiden Nato-Partner ist angespannt, weil die Niederlande 2017 Auftritte türkischer Minister vor dem Referendum zur neuen Verfassung untersagt hatten. Anfang Februar hatten die Niederlande ihren Botschafter formell aus Ankara zurückgerufen.

Die niederländische Regierung wird anders als das Parlament den Genozid nicht anerkennen. Es sei «Zurückhaltung geboten», sagte die amtierende Aussenministerin Sigrid Kaag, man rede weiterhin von «der Frage des armenischen Genozids». Sie sicherte aber zu, dass ein Vertreter der Regierung beim Gedenken an die Opfer im April teilnehmen werde.

«Das ist ein Zeichen des Respekts für die Opfer und Hinterbliebenen.» Diese Geste sei aber nicht als stillschweigendes Anerkennen des Genozids zu bewerten.

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