Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist zu ihrem ersten Treffen mit US-Präsident Donald Trump in Washington eingetroffen. Es ist der zweite Anlauf für die mit Spannung erwartete Begegnung. Der erste war am Montag wegen schlechten Wetters in den USA verschoben worden.
Auf ihrer Amerika-Mission begleiten Merkel die Konzernchefs von Siemens, BMW und Schaeffler.
So läuft der Besuch ab: Die Kanzlerin soll gegen 16.30 Uhr MEZ im Weissen Haus empfangen werden. Auf dem Programm stehen ein Gespräch Merkels mit Trump unter vier Augen sowie ein Treffen mit Unternehmensvertretern und Auszubildenden. Eine gemeinsame Pressekonferenz ist für 18.20 Uhr unsere Zeit geplant. Abgeschlossen wird das Treffen von einem Arbeitsessen bevor Merkel um 22 Uhr zurückfliegen will.
Das nimmt sich Merkel vor: Ungeachtet von Trumps scharfer Kritik an Merkels Flüchtlingspolitik will die Kanzlerin den Blick nach vorne richten. Es geht um den Aufbau von Vertrauen. Merkel sagte: «Miteinander reden statt übereinander reden - das wird mein Motto sein bei diesem Besuch.»
Das sind einige Themen:
Handel: Merkel reist mit dem Appell für freien Handel und gegen wirtschaftliche Abschottung in die amerikanische Hauptstadt. Trump pocht auf «Amerika zuerst». Die USA waren 2016 grösster Absatzmarkt für Produkte «Made in Germany». Washington stört sich aber schon länger am deutschen Handelsüberschuss von 49 Milliarden Euro. Im Raum stehen Strafzölle der USA.
Dazu Merkel: «Die Vereinigten Staaten von Amerika sind ein zentraler Handelspartner für die Bundesrepublik Deutschland, aber auch für die ganze Europäische Union (...) Dieser Handel ist für beide Seiten von Vorteil.»
Der Westen: Gibt es zur politischen Wertegemeinschaft nach wie vor ein gemeinsames Verständnis der USA und Deutschlands? Wie sind die Interessen gelagert, und was wollen die USA unter Trump?
Sicherheit: Die Lage in Syrien, Libyen, Afghanistan, Jemen, Irak und Iran dürfte Merkel ansprechen. Ferner den Kampf gegen den Terror, den Nahost-Friedensprozess und auch die Flüchtlingspolitik. Ebenso die Lage in der Ukraine. Angeblich will Trump von Merkel lernen, wie man es mit Russland halten könne oder solle.
G20-Gipfel: Mit Blick auf den Wirtschaftsgipfel in Hamburg unter deutscher Präsidentschaft im Juli könnte es auch um Digitalisierung, Klimaschutz, erneuerbare Energien, Weltwirtschaft, Finanzmarktregulierung und Gesundheit gehen.