- Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Parteitag der CDU in Hamburg ihre Abschiedsrede als Parteichefin gehalten.
- «Es war mir eine grosse Freude, es war mir eine Ehre», sagte dabei die Kanzlerin.
- Zudem bekräftigte Merkel, bis zum Ende der Legislaturperiode im Herbst 2021 Kanzlerin bleiben zu wollen.
- Angela Merkel will neutral bleiben und hat deshalb nicht einen der drei Kandidaten zur Wahl zum Parteichef empfohlen. Friedrich Merz, Annegret Kramp-Karrenbauer und Jens Spahn wollen den frei werdenden Posten des CDU-Parteichefs übernehmen.
Sie versuche derweil mit ihrem Abgang als CDU-Chefin, die Basis dafür zu legen, dass die CDU als «Volkspartei der Mitte» auch in Zukunft erfolgreich sein könne.
Es sei ihr eine «Herzensangelegenheit», neuen Erfolg der CDU «unter gleichzeitiger Wahrung staatspolitischer Verantwortung» zu bewältigen.
Das Land stehe vor grossen Herausforderungen, sagte Merkel weiter. Sie forderte die CDU denn auch mit Blick auf Parteien wie die AfD auf, künftig selbst auch niemanden auszugrenzen, sich nicht zu viel mit sich selbst zu beschäftigen oder mit der CSU zu streiten.
Merkel verteidigt Flüchtlingspolitik
Angela Merkel verteidigte als grosse Reformerfolge ihrer 18-jährigen Parteiführung den ausgeglichenen Bundeshaushalt, die Aussetzung der Wehrpflicht sowie die Flüchtlingspolitik des Jahres 2015, in der nach der humanitären Aufnahme sofort der Versuch des «Ordnens und Steuerns» gefolgt sei.
Merkel erinnerte in ihrer Rede auch daran, dass es im Saarland Anfang 2017 gelungen sei, einen Wahlsieg mit einem Ergebnis über 40 Prozent zu erringen. Dies betonte auch die frühere saarländische Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer als ihren Vorteil gegenüber ihren beiden Konkurrenten.
Neun Minuten Applaus
Merkel erhielt am Ende ihrer Rede neuneinhalb Minuten Applaus. Am Nachmittag wird der Parteitag über die Nachfolge Merkels an der CDU-Spitze entscheiden. Auf dem Programm des Parteitags steht unter anderem auch noch eine Debatte über den umstrittenen UNO-Migrationspakt.