- Hunderte Migranten haben bei einer Demonstration an Mexikos Grenze den sofortigen Übertritt in die USA gefordert.
- Unterdessen hielt die US-Armee eine Grossübung zum Schutz der Grenzanlagen ab.
- US-Präsident Trump droht inzwischen mit der Einstellung der Regierungstätigkeit, sollten nicht mehr Gelder für den Bau der umstrittenen Mauer an der Grenze bereitgestellt werden.
An Mexikos Grenze zu den USA wächst die Ungeduld der Migranten, die zu Tausenden aus Zentralamerika angepilgert sind. In der Grenzstadt Tijuana demonstrierten hunderte von ihnen und marschierten zur El-Chaparral-Brücke nahe des Grenzübergangs nach Kalifornien. Sie forderten in die USA eingelassen zu werden.
Mexikanische Behördenmitarbeiter riefen die Demonstranten auf, sich auf eine Warteliste für einen Asylantrag in den USA einzutragen. «Sie sollen uns durchlassen», sagte ein Demonstrant. «Wir sind verzweifelt, wir haben unsere Familien in Honduras gelassen. Wir müssen anfangen zu arbeiten.»
Grossübung der US-Armee
Derweil hielt die US-Armee an der Grenze eine Grossübung ab, an der hunderte Soldaten und Polizisten und auch mehrere Helikopter beteiligt waren. Mit der Übung bereiteten sich die Behörden für den Fall vor, dass die Migranten über die Grenze stürmen wollen.
In Tijuana sind inzwischen rund 4500 Menschen aus Zentralamerika angekommen, die meisten von ihnen aus Honduras. Die Menschen sind vor der Armut und Gewalt in ihrer Heimat geflohen und wollen in die USA gelangen. US-Präsident Donald Trump drohte erneut damit, die Grenze zu Mexiko zu schliessen und damit auch den Handel zu stoppen.
Drohung mit Shutdown
Ausserdem droht er erneut mit einer teilweisen Einstellung der Regierungstätigkeit, sollten nicht mehr Mittel für die umstrittene Mauer an der Grenze zu Mexiko bewilligt werden. Es könne im Dezember einen «government shutdown» geben wegen des Streits über die Grenzsicherung, zu der auch die Mauer gehöre, sagte er in Palm Springs.
Er habe dem an die Grenze zum südlichen Nachbarn abgeordneten Militär auch Feuererlaubnis erteilt, sollten Waffen zu ihrem Schutz einsetzen müssen. «Ich hoffe, dass sie es nicht müssen», sagte Trump.
Mattis widerspricht Trump
US-Verteidigungsminister Jim Mattis widersprach seinem Regierungschef: Die derzeit genau 5764 US-Soldaten an der Grenze zu Mexiko sollen bei Zwischenfällen mit Migranten aus Zentralamerika nur Schlagstöcke einsetzen dürfen, sagt er. Zoll und Grenzschutz könnten Soldaten zur Verstärkung anfordern, sollten Flüchtlinge gewaltsam einen Grenzübertritt versuchen.
Die Soldaten seien dann aber nicht bewaffnet, erklärte er weiter. «Es werden vermutlich Angehörige der Militärpolizei sein, die mit Schutzschilden und Schlagstöcken ausgestattet sind», sagte Mattis. «Keine Schusswaffen.»