- In der mexikanischen Grenzstadt Tijuana haben Hunderte Menschen gegen die Ankunft von Menschen aus Honduras, El Salvador und Guatemala demonstriert.
- Die Demonstranten schwenkten mexikanische Flaggen und zeigten Transparente mit der Aufschrift «Nicht noch mehr Karawanen».
- Zudem skandierten die Menschen auf den Strassen «Raus mit den Invasoren!».
Die Demonstranten marschierten vor die Notunterkunft in der Sportanlage «Benito Juárez», wo derzeit rund 2500 Migranten untergebracht sind. Die Polizei sperrte die Strasse ab. Es kam zu Handgreiflichkeiten zwischen gewaltbereiten Demonstranten und Polizisten.
Das mexikanische Volk soll wissen, dass wir Honduraner dankbar sind.
Um die Spannungen abzubauen, fegten am Sonntag einige Migranten die Strassen rund um die Sportanlage und räumten den Müll weg. «Das mexikanische Volk soll wissen, dass wir Honduraner dankbar sind», sagte einer von ihnen bei einer Versammlung am Wochenende. «Danke Mexiko für das Essen, Danke für das Dach über dem Kopf, Danke für die Kleidung.»
Tausende Migranten erwartet
In den kommenden Tagen werden weitere 3000 Migranten und Flüchtlinge in der mexikanischen Grenzstadt erwartet. Diese könnten in weiteren Sportanlagen untergebracht werden, sagte der Minister für soziale Entwicklung des Bundesstaats Baja California, Alfonso Alvarez Juan.
Darüber hinaus hat sich in El Salvador eine neue Gruppe von Migranten auf den Weg in Richtung USA gemacht. Rund 200 Menschen, unter ihnen viele Familien mit Kindern, starteten am Sonntag in der Hauptstadt San Salvador ihre Reise mit Bussen. Sie wollen über Guatemala und Mexiko in die USA gelangen, um der Armut und Bandenkriminalität in ihrer Heimat zu entkommen. Honduras und El Salvador gehören zu den gefährlichsten Ländern der Welt.
Stimmungsmache im Wahlkampf
Tausende Honduraner hatten den Marsch in Richtung USA bereits Mitte Oktober begonnen. Später folgten zahlreiche Menschen aus El Salvador. Die meisten von ihnen versuchen, in den USA Asyl zu beantragen.
US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt immer wieder betont, die Migranten nicht ins Land zu lassen. Er sprach von einer «Invasion» und liess deshalb rund 5600 Soldaten an die Grenze verlegen, um die Migranten und Flüchtlinge zu stoppen. Insgesamt sind über 8000 Migranten in verschiedenen Gruppen auf dem Weg in die USA.
Tijuana lebt von seiner Nähe zur Grenze und dem Handel mit den USA. Einige Migranten waren zuletzt auf den Grenzzaun geklettert und hatten die US-Grenzschutzbeamten provoziert. Jetzt wächst die Sorge der Anwohner und Unternehmer in der Region, dass sich die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten mit der Ankunft von immer mehr Migranten verschlechtern könnten.