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Nur zwei Überlebende Passagierflugzeug in Südkorea verunglückt – das ist bekannt

179 Menschen sind bei dem Unglück gestorben. Gemäss ersten Untersuchungen hat Vogelschlag das Fahrwerk beschädigt.

    Was ist passiert? Eine Boeing 737 mit 181 Insassen an Bord ist bei der Landung am Flughafen von Muan in Südkorea verunglückt. Laut Angaben der Feuerwehr vor Ort haben nur zwei Personen das Unglück überlebt. Dabei soll es sich um zwei Flugbegleiterinnen handeln. Offenbar konnte die Maschine, die aus Bangkok kam, das Fahrwerk nicht ausfahren. Trotzdem versuchten die Piloten eine Landung. Auf dem Rumpf schlitterte das Flugzeug über die Landebahn und raste am Pistenende in eine Mauer und zerschellte unter Flammen und dichtem Qualm. Dies ist auf Videos zu sehen, die südkoreanische TV-Sender veröffentlichten.

Wer war an Bord? Im Flugzeug befanden sich laut der Nachrichtenagentur Yonhap 173 südkoreanische und zwei thailändische Passagiere sowie sechs Crew-Mitglieder. Das Flugzeug der südkoreanischen Billigfluglinie Jeju Air war in der thailändischen Hauptstadt Bangkok mit Ziel im südkoreanischen Muan gestartet.

Was war die Ursache? Vor dem missglückten Landeversuch hatte der Tower in Muan laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap noch vor Vogelschlägen gewarnt, also einer Kollision mit Vögeln. Kurz darauf setzten die Piloten demnach dann einen Mayday-Notruf ab. Die Ermittler gehen laut Medienberichten bisher davon aus, dass ein Vogelschlag zu einer Fehlfunktion am Fahrwerk geführt und die Piloten zu der Bauchlandung gezwungen hatte. Die abschliessende Klärung der Unglücksursache könnte sich jedoch über Monate ziehen, auch trotz gefundener Flugschreiber.

Flugzeugunglück in Südkorea

Rettungs- und Bergungsarbeiten: Aus der Ferne aufgenommene Bilder zeigten zunächst riesige dunkle Rauchschwaden über dem Unglücksort. Auf später veröffentlichten Fotos waren dann brennende Wrackteile und verkohlte Trümmer des zerstörten Flugzeugs sowie Löschfahrzeuge der Feuerwehr zu sehen. Dutzende Rettungskräfte waren am Unglücksort im Einsatz, löschten die Flammen und leiteten die Rettung überlebender Passagiere ein. Parallel dazu liefen die Ermittlungen zur Unglücksursache an – und inzwischen ist in den Trümmern auch die Blackbox gefunden worden, die nun ausgewertet wird.

Wie reagiert die Airline? Jeju Air veröffentlichte im Internet ein Entschuldigungsschreiben. «Wir entschuldigen uns zutiefst bei allen, die von dem Vorfall am Flughafen Muan betroffen sind», schrieb die Fluggesellschaft auf ihrer Webseite. Das Unternehmen bedauere das entstandene Leid und werde alles daransetzen, das Unglück aufzuklären. Airline-Chef Kim E Bae übernahm die Verantwortung.

Was tut die Regierung? Der inmitten der laufenden Staatskrise in Südkorea nur geschäftsführend tätige Präsident Choi Sang Mok ordnete umfassende Rettungsmassnahmen an. Er begab sich umgehend zum Unglücksort. Bis zum 4. Januar ist eine Staatstrauer angeordnet. Auch der suspendierte Präsident Yoon Suk Yeol kondolierte den Betroffenen.

Internationale Reaktionen: Viele Staats- und Regierungschefs sprachen den Menschen in Südkorea ihr Beileid aus. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz wünschte den Verletzten auf X «rasche Genesung». US-Präsident Joe Biden sagte, die USA stünden bereit, um Südkorea zu unterstützen. Zudem hat die US-Transportsicherheits­behörde angekündigt, ein Team von Ermittlern zur Unterstützung der Untersuchung des Unglücks zu schicken. Darin vertreten sei der Flugzeughersteller Boeing und die US-Luftfahrtbehörde FAA.

SRF 4 News, 29.12.2024, 2.30 Uhr ; 

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