- Im seit knapp drei Monaten andauernden Machtkampf im Sudan sollen mindestens 87 Menschen getötet und in einem Massengrab verscharrt worden sein.
- Das teilte das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte (UNHCHR) in einer Mitteilung mit.
- Verantwortlich für das Kriegsverbrechen ist demnach die Milizarmee Rapid Support Forces (RSF).
«Ich verurteile aufs Schärfste die Tötung von Zivilisten und ich bin ausserdem entsetzt über die gefühllose und respektlose Art und Weise, wie die Toten sowie ihre Familien und Gemeinschaften behandelt wurden», sagte der UNHCHR-Chef Volker Türk.
Der Mitteilung zufolge sind die Menschen in Al-Dschunaina, der Hauptstadt des Bundesstaats West-Darfur, getötet und ausserhalb der Stadt in einem Grab gefunden worden. Unter ihnen befänden sich auch 14 Frauen und Kinder. Die Opfer gehören der ethnischen Minderheit der Masalit an. Das Hochkommissariat berief sich auf Berichte von Angehörigen der Opfer.
Am 14. Juni wurde der Gouverneur von West-Darfur nach Informationen der UNO von den RSF festgenommen und hingerichtet. In einem Interview zuvor hatte er die Tötung von Zivilisten in der Region kritisiert und die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten. Die Hinrichtung brachte eine neue Gewaltwelle in West-Darfur.
In der ganzen Region Darfur herrscht bereits seit 20 Jahren einer der schwersten Konflikte des Landes. Die arabischstämmige Zentralregierung unterdrückt die ethnischen Minderheiten im Westen des Landes. Eine zentrale Rolle dabei spielen die RSF, die bereits im Dienste der Regierung des ehemaligen Diktators Al-Baschir ethnische Säuberungen in der Region zu verantworten haben.
Auch der Einsatz einer UNO-Friedenstruppe konnte die Region nicht nachhaltig stabilisieren. Noch immer gilt Darfur als Hochburg der RSF.