Zum Inhalt springen
Video
Prinz Andrew in Bedrängnis
Aus Tagesschau vom 12.01.2022.
abspielen. Laufzeit 59 Sekunden.

Missbrauchsvorwürfe Grünes Licht für Klage gegen Prinz Andrew

  • Die Missbrauchs-Vorwürfe gegen Prinz Andrew können weiterverfolgt werden.
  • Ein Gericht in New York hat am Mittwoch die Einwände von Andrews Anwälten zurückgewiesen. Dies geht aus einem Gerichtsdokument hervor.
Video
Archiv: Prinz Andrew – Anhörung wegen Missbrauchsvorwürfen
Aus Tagesschau vom 04.01.2022.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 54 Sekunden.

Die Anwälte des britischen Royals hatten gehofft, die Klage noch im Keim ersticken zu können. Insbesondere haben sie sich dabei auf einen Vergleich bezogen, den Klägerin Virginia Giuffre im Jahr 2009 mit US-Multimillionär Jeffrey Epstein geschlossen hatte.

Bei dem Deal wurde vereinbart, dass keine weiteren Personen im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen zivilrechtlich belangt werden können. Im Gegenzug erhielt Giuffre 500'000 Dollar. Aus Sicht der Anwälte schliesst die Vereinbarung die Klage gegen den Prinzen aus.

Vereinbarung verhindert die Klage nicht

Dieser Einschätzung schlossen sich die Richter jedoch nicht an. Der Richter entschied, dass besagte Vereinbarung im vorliegenden Fall eine Klage nicht verhindert: Aus der Vereinbarung von Epstein und Giuffre gehe nicht eindeutig hervor, dass die beteiligten Parteien damit beabsichtigt hätten, Prinz Andrew zu schützen.

Das sind die Vorwürfe gegen Prinz Andrew

Box aufklappen Box zuklappen

Die US-Amerikanerin Virginia Giuffre gibt an, der inzwischen verstorbene Jeffrey Epstein und seine Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell hätten sie als 17-Jährige zusammen mit Dutzenden anderen Minderjährigen zur Sexsklavin gemacht. Dem zweitältesten Sohn der britischen Königin Elizabeth II. wirft sie vor, sie als 17-Jährige mehrfach sexuell missbraucht zu haben, und fordert Schadenersatz. Andrew streitet die Vorwürfe ab.

Giuffre zählte nicht zu den Zeuginnen im Prozess gegen Maxwell, in dem diese vergangene Woche schuldig gesprochen wurde. In US-Medien werteten Rechtsexperten den Schuldspruch gegen Maxwell als schlechtes Zeichen für Andrew. Denn die Jury fällte – wie auch im Prozess gegen den ehemaligen Filmmogul Harvey Weinstein – einen Schuldspruch vor allem auf Basis von Aussagen weiblicher Opfer und nicht aufgrund eindeutiger sachlicher Beweise.

Mit dem heutigen Urteil hat der Richter nun grünes Licht für die Klage der US-Amerikanerin Virginia Giuffre gegen Prinz Andrew gegeben, die behauptet, er habe sie im Alter von 17 Jahren sexuell missbraucht.

Gegen Andrew gibt es bisher keine strafrechtlichen Ermittlungen. Der Prinz legte wegen der Vorwürfe jedoch bereits 2019 seine offiziellen Aufgaben für das Königshaus nieder. In einem BBC-Interview versuchte er bereits die Vorwürfe zu entkräften, konnte dabei aber nicht überzeugen.

SRF 4 News, 12.1.2022, 16 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel