- Papst Franziskus hat sich bei den Indigenen Kanadas für den Missbrauch der katholischen Kirche an ihnen entschuldigt.
- Er erklärte zudem, die Menschen in ihren Gebieten besuchen zu wollen und kündigte damit indirekt eine Kanada-Reise an.
- Hintergrund ist der Skandal um den Fund Hunderter Kinderleichen, die ab Mai 2021 in der Nähe früherer katholischer Internate entdeckt wurden – Kanadas Premier Justin Trudeau forderte nach dem Fund, dass der Pontifex nach Kanada kommen und sich entschuldigen solle.
Franziskus traf in dieser Woche mehrere indigene Gruppen Kanadas, darunter die Métis, Inuit und First Nations. Sie forderten unter anderem, dass der Papst bei ihrer Aufarbeitung mitmache.
«Ich bitte sie erneut, mit mir zu beten, damit wir unsere Beratungen und Diskussionen beginnen können», sagte der Vertreter der First Nations, Fred Kelly.
Für das verwerfliche Verhalten der Mitglieder der katholischen Kirche bitte ich Gott um Vergebung.
Er verspüre Schande über die Rolle, die verschiedene Verantwortliche der katholischen Kirche hatten und über den Missbrauch und das Fehlen von Respekt gegenüber der Identität und Kultur der Indigenen, sagte der Papst.
«Für das verwerfliche Verhalten der Mitglieder der katholischen Kirche bitte ich Gott um Vergebung», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche vor Vertretern verschiedener indigener Gruppen im Vatikan. «Ich will euch von ganzem Herzen sagen: Ich bin sehr betrübt und ich schliesse mich den Bischöfen an, euch um Entschuldigung zu bitten», fuhr der 85-Jährige fort.
Bezüglich einem möglichen Kanada-Besuch, nannte Franziskus dafür den Gedenktag der Heiligen Anna, der Grossmutter Jesu – das wäre Ende Juli. «In diesem Jahr würde ich gerne in diesen Tagen bei euch sein», erklärte Franziskus.