- Der US-amerikanische Whistleblower Daniel Ellsberg ist im Alter von 92 Jahren gestorben.
- Ellsberg hatte Anfang der 1970er-Jahre die sogenannten Pentagon-Papiere zum Vietnamkrieg enthüllt.
Den Tod Ellsbergs teilte seine Familie am Freitag mit. Ellsberg sei am Morgen im Kreise seiner Familie in Kalifornien gestorben. Der US-Whistleblower hatte Anfang der 70er Jahre die geheimen Vietnamkriegspläne der US-Regierung publik gemacht.
Enthüllungen über Lügen der US-Regierung
Während Ellsberg als Analytiker im Pentagon arbeitete, vervielfältigte er Geheimdokumente im Umfang von 7000 Seiten heimlich und gab diese im Jahr 1971 an die New York Times sowie die Washington Post weiter.
Die Unterlagen enthielten Details zu US-amerikanischen Strategien im Vietnamkrieg und belegten, dass mehrere US-Regierungen die Öffentlichkeit und den Kongress über Einsätze in dem Krieg belogen hatten, insbesondere jene des Präsidenten Lyndon Johnson von 1963 bis 1969.
Er wurde wegen Spionage angeklagt, weshalb ihm bis zu 115 Jahre Haft drohten. Sein Prozess endete 1973, als alle Anschuldigungen gegen ihn fallengelassen wurden. Für seine Enthüllungen wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Der Militäranalytiker, Autor und Friedensaktivist hatte im März dieses Jahres Freunde und Unterstützer darüber informiert, an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt zu sein und eine Chemotherapie abgelehnt zu haben.
Zuletzt hatte Ellsberg sich immer wieder eindringlich zu den Gefahren eines Atomkrieges geäussert.