Der König von Spanien, Felipe VI., hat die Absicht der Region Katalonien zur Loslösung von Spanien als «inakzeptabel» bezeichnet. Den Konflikt werde Spanien aber mit Hilfe «seiner rechtmässigen demokratischen Institutionen lösen». Das sagte der spanische Monarch im nordspanischen Oviedo. Bei der Zeremonie zur Verleihung der renommierten Prinzessin-von-Asturien-Preise versicherte er, Katalonien sei ein Teil des Spaniens des 21. Jahrhunderts und werde es auch in Zukunft bleiben.
«Kein Zukunftsprojekt kann aufgebaut werden, indem man das demokratische Zusammenleben zerstört. Kein Zukunfts- und Freiheitsprojekt kann sich auf Abneigung und auf eine stets schmerzhafte und herzzerreissende Spaltung der Gesellschaft, der Familien und der Freunde stützen. Und kein Projekt kann zur Isolierung und Verarmung eines Volkes führen», sagte Felipe.
EU als Preisträgerin
Die Europäische Union wurde in der Sparte Eintracht mit dem Preis ausgezeichnet. Darum wohnten der Rede des Königs auch der Präsident der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani und EU-Ratspräsident Donald Tusk bei.
Juncker und Tajani hoben ihre Freude hervor, in Oviedo «viele spanische Fahnen» gesehen zu haben. In seiner Dankesrede wies Tajani «nationalistische Egoismen» zurück. Er rief unter dem Jubel des Publikums dazu auf, keine Grenzen zwischen Europäern zu errichten.
Warnung des Monarchen
König Felipe äusserte sich in Oviedo zum zweiten Mal zum Konflikt mit Katalonien. Nur zwei Tage nach dem umstrittenen Referendum über eine Unabhängigkeit in Katalonien hatte der Monarch in einer Fernseh-Rede gewarnt, die separatistische Regionalregierung setze mit ihren Plänen «die wirtschaftliche und soziale Stabilität» von Katalonien und von ganz Spanien aufs Spiel.