- Erstmals seit fast 50 Jahren hat Russland eine Mondmission gestartet.
- Die Raumsonde «Luna-25» soll auf dem Südpol des Mondes landen und unter anderem nach Wasser suchen.
Kurz nach 1 Uhr Schweizer Zeit ist vom Weltraumbahnhof Wostotschny, nahe der chinesischen Grenze, eine russische Sojus-Trägerrakete gestartet. Sie soll die Raumsonde «Luna-25» zum Mond befördern. Diese soll auf dem Südpol des Mondes landen und das Gestein untersuchen. Dabei soll auch nach Wasser gesucht werden.
Der Start verlief planmässig. Nach wenigen Minuten trat die Sonde in den Kosmos ein. Die gesamte Reise soll viereinhalb Tage dauern. Geplant ist die Landung der Sonde am 21. August, da zunächst eine ideale Stelle zum Aufsetzen gesucht werden muss, so Roskosmos-Chef Juri Borissow.
Die Sonde hat die Aufgabe, Bodenproben des Mondes einzusammeln und zu analysieren. Zu den geplanten wissenschaftlichen Untersuchungen gehöre auch ein Studium der Oberflächenschichten im Bereich des südlichen Pols des Mondes, heisst es im Projektpapier.
Grosse Pläne der russischen Raumfahrt
Der Start von «Luna-25» ist Teil des russischen Mondprogramms. Bis 2040 soll auf dem Erdtrabanten eine Raumstation errichtet werden. Die Raumsonde hätte schon lange unterwegs zum Mond sein sollen, aber der ursprüngliche Starttermin von 2012 wurde wegen technischer Probleme mehrfach verschoben. Bei der letzten Mission vor fast 50 Jahren war Russland noch Teil der Sowjetunion.
Auch Indien will nach dem gescheiterten Versuch einer Mondlandung vor vier Jahren die Sonde «Chandrayaan-3» am 23. oder 24. August auf der Oberfläche des Mondes landen lassen. Bislang gelangen nur den USA, der Sowjetunion und China eine sanfte Landung auf dem Mond. Indien möchte mit seiner unbemannten Mission die kaum erforschte Südseite des Mondes rund zwei Wochen lang untersuchen.