Kurz nach dem Absturz einer Boeing 737 Max im vergangenen März seien die Wartungsunterlagen des Flugzeugs eingesehen worden – zu einem Zeitpunkt, als diese bereits hätten versiegelt sein sollen. Dies sagt der ehemalige Chef-Ingenieur von Ethiopian Airlines.
Dem Bericht zufolge ist unklar, ob an den Unterlagen tatsächlich Änderungen vorgenommen wurden. Alleine die Einsichtnahme nach dem Unfall zeige jedoch, dass die Fluggesellschaft etwas zu verbergen habe, so der ehemalige Chef-Ingenieur. Dieser erklärte weiter, dass in dem Unternehmen wiederholt schlechte Reparaturen vertuscht worden seien. Laut der Nachrichtenagentur AP wird die Aussage des Ex-Chef-Ingenieurs von drei weiteren ehemaligen Mitarbeitern bestätigt. Ethiopian Airlines hat die Vorwürfe zurückgewiesen.
Der Mann hat Äthiopien mittlerweile verlassen und in den USA Asyl beantragt.
Die Unglücksmaschine, die von der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba in die kenianische Metropole Nairobi fliegen sollte, war am 10. März 2019 kurz nach dem Start abgestürzt. Alle 149 Passagiere und 8 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben.
Für die Boeing 737 MAX gilt seit März ein weltweites Flugverbot. Zuvor waren bei zwei Abstürzen von Maschinen dieses Typs in Indonesien und Äthiopien insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen. Ermittler vermuten, dass die Unglücke mit einem Stabilisierungssystem zusammenhängen, das bei einem drohenden Strömungsabriss die Flugzeugnase nach unten drückt.