- Israels Premierminister Benjamin Netanjahu solle zurücktreten. Dies fordert die Opposition, weil Netanjahu angeklagt werden soll.
- Zuvor hatte Netanjahu die Vorwürfe gegen seine Person im Fernsehen als «Hexenjagd» bezeichnet.
- Die Menschen in Israel reagierten unterschiedlich auf die Vorwürfe.
Bestechung, Betrug und Vertrauensbruch: Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gegen Israels Premierminister Benjamin Netanjahu wiegen schwer. Die Opposition forderte angesichts der geplanten Anklageerhebung den Rücktritt von Netanjahu.
Dieser hatte zuvor in einer Fernsehansprache die Vorwürfe gegen seine Person als «Hexenjagd» bezeichnet. Weil ihn die Linke an der Urne nicht schlagen könne, habe sie den Staatsanwalt zu einer unbegründeten Anklage gedrängt, so Netanjahu.
«Schmierkampagne der Linken»
In Israel sind die Meinungen über Netanjahu geteilt: Ein Teil der Bevölkerung ist empört darüber, dass die Anklage Mitten in den Wahlkampf fällt. Ein anderer hofft, dass die Anklage Netanjahu aus dem Amt drängt.
Für die einen sei die Anklage «eine Schmierkampagne, orchestriert von einer antinationalistischen Linken», sagt Nahost-Korrespondentin Susanne Brunner. Es gebe aber auch solche, die hofften, dass die Anklage Netanjahu aus dem Amt dränge.
Parlamentswahlen im April
Definitiv anklagen wird der Staatsanwalt Netanjahu erst nach einer Anhörung. Noch ist unklar, wann die Anhörung stattfinden wird. Am 9. April finden in Israel Parlamentswahlen statt. Netanjahu will erneut Ministerpräsident werden und hat einen Rücktritt auch im Fall einer Anklage bereits ausgeschlossen.