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International Nach Anschlag: Neue Sicherheitsregeln in Irak

Als Reaktion auf den Selbstmordanschlag mit über 200 Todesopfern in Bagdad hat der irakische Regierungschef Haider al-Abadi Änderungen im Sicherheitskonzept angeordnet. Zudem dürfen die Sicherheitskräfte künftig während der Arbeit keine Mobiltelefone mehr benutzen.

Nach dem Selbstmordanschlag mit über 200 Todesopfern und mehr als 300 Verletzten in einem Einkaufsviertel in Bagdad verschärft Irak seine Sicherheitsvorkehrungen.

Der irakische Regierungschef Haider al-Abadi gab unter anderem Anweisungen, dass Sicherheitskräfte nicht länger gefälschte Sprengstoffdetektoren einsetzen dürfen, die ein britischer Geschäftsmann vor mehreren Jahren an den Irak verkauft hatte.

Handyverbot für Sicherheitsleute

Die schwarzen Plastikgeräte haben einen Pistolen-artigen Griff und eine kleine Antenne, mit der angeblich Sprengstoff aufgespürt werden kann. Tatsächlich sind die angeblichen Detektoren jedoch völlig nutzlos, wurden aber dennoch weiterhin von vielen Beamten benutzt. Stattdessen gab al-Abadi den Einsatz anderer Geräte zum Aufspüren von Sprengsätzen in Fahrzeugen in Auftrag.

Sicherheitsleute an Kontrollstellen dürfen zudem künftig während ihrer Arbeit keine Mobiltelefone mehr benutzen. Die Aufklärung aus der Luft soll sowie die Koordination zwischen Sicherheitskräften sollen verstärkt werden. Zudem sollen Fahrzeuge an den Strassen in die irakische Hauptstadt schärfer kontrolliert werden.

Die Bombe des bislang schwerstes Anschlags in diesem Jahr in Bagdad war am Sonntagmorgen in dem Stadtteil Karada explodiert. Die heftige Detonation und ein anschliessendes Feuer zerstörten mehrere Gebäude fast vollständig.

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USA und EU sagen IS den Kampf an

Derweil kündigten die USA und Europa der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) einen unnachgiebigen Kampf an. Das US-Aussenministerium sprach von einem «Massenmord» an Unschuldigen, der die Menschenverachtung des IS belege.

Die USA setzten weiter alles daran, «die Welt im Kampf gegen das Böse vereinen», den Terroristen die Zufluchtsorte in Syrien und im Irak zu nehmen und ihre globalen Netzwerke zu zerstören, wie Ministeriumssprecher John Kirby sagte. «Unsere Partnerschaft mit Irak und dessen Volk, die an den Frontlinien dieses globalen Kampfes dienen, bleibt standfest und unerschütterlich.»

Die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini sprach den Angehörigen der Opfer Beileid aus und erinnerte daran, dass irakischen Sicherheitskräften kürzlich die Rückeroberung der Stadt Falludscha gelungen sei – «ein wichtiger Schritt» im Kampf gegen die sunnitischen Extremisten, wie sie erklärte. In diesem Kampf habe der Irak die EU an seiner Seite.

IS unter Druck

Die sunnitischen Extremisten des IS verüben im Irak regelmässig Anschläge, mit denen sie vor allem Schiiten ins Visier nehmen. Der IS betrachtet diese als Abtrünnige und will die Spannungen im Irak zwischen den beiden grossen Strömungen des Islams weiter verschärfen.

Die Terrormiliz IS kontrolliert zwar immer noch grosse Teile des Iraks, sie ist aber zuletzt stark unter Druck geraten. Schon vor Beginn des Ramadans, der in dieser Woche mit dem Fest des Fastenbrechens endet, hatten die Extremisten Attentate angekündigt.

Der Anschlag in Bagdad folgte einen Tag nach der Attacke radikaler Islamisten in Bangladesch mit 22 Todesopfern sowie dem Angriff auf den Flughafen in Istanbul am letzten Mittwoch, der ebenfalls IS-Extremisten zugeschrieben wird.

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