- US-Präsident Donald Trump ist seinem Leibarzt zufolge nicht mehr ansteckend.
- Der jüngste Coronavirus-Test habe nach «gegenwärtig anerkannten Standards» gezeigt, dass der Präsident «kein Übertragungsrisiko für andere mehr darstellt», erklärte Mediziner Sean Conley.
- Der 74-jährige Trump war nach eigenen Angaben am 1. Oktober positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Der Arzt berief sich dabei auf Trumps jüngsten Test vom Samstagmorgen. Trump, der sich am 3. November um eine zweite Amtszeit bewirbt, hat morgen schon wieder grosse Wahlkampfauftritte geplant.
Trump könne nun, rund zehn Tage nach dem Auftreten erster Symptome, gemäss den Kriterien der Gesundheitsbehörde CDC seine freiwillige Quarantäne beenden, erklärte der Arzt. Die Tests im Verlauf seiner Erkrankung hätten eine stets abnehmende Viruskonzentration gezeigt, schrieb Conley weiter. Er werde Trump, der wieder zu «seinem aktiven Terminplan» zurückkehre, weiter beobachten.
Donald Trump hat seit weit mehr als 24 Stunden kein Fieber mehr.
Trump habe seit «weit mehr als 24 Stunden» kein Fieber mehr, «alle Symptome» hätten sich «verbessert», schrieb der Arzt. Er machte aber keine Angaben dazu, welche Symptome bei Trump noch in welchem Mass feststellbar waren. Zudem schrieb Conley an keiner Stelle explizit, dass der jüngste Corona-Test bei Trump negativ ausgefallen war. Es schien daher auch möglich, dass der jüngste Test wegen einer geringen Viruskonzentration immer noch positiv ausgefallen war.
Der 74-jährige Trump war nach eigenen Angaben am 1. Oktober positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Weisse Haus teilte jedoch nie mit, wann Trumps regelmässige Corona-Tests zuletzt negativ ausgefallen waren.
Trump erkrankte an Covid-19 und wurde ab 2. Oktober drei Tage in einem Militärkrankenhaus behandelt. Dort gaben ihm Ärzte unter anderem das antivirale Medikament Remdesivir, Entzündungshemmer und einen experimentellen Antikörper-Cocktail. Die aggressive Behandlung liess vielen Experten zufolge – entgegen der Darstellung des Weissen Hauses – auf eine ernstere Erkrankung schliessen.
Kurzer Auftritt im Weissen Haus
Trump hatte am Freitag erstmals einen längeren TV-Auftritt absolviert, am Samstag trat er im Weissen Haus auch erstmals wieder kurz öffentlich auf. Trump sprach dabei von einem Balkon des Weissen Hauses vor mehreren Hundert Anhängern, die sich auf dem Südrasen des Geländes versammelt hatten. Sie trugen zumeist Masken, standen aber relativ dicht gedrängt.
Ich fühle mich toll.
«Ich fühle mich toll», sagte Trump unter dem Jubel der Anhänger. Der Republikaner warnte eindringlich vor einem Wahlsieg seines demokratischen Herausforderers Joe Biden. Seine Rede blieb mit weniger als 20 Minuten aber ungewöhnlich kurz: Bei solchen Anlässen spricht Trump sehr oft länger als eine Stunde.
Bidens Programm sei «sozialistisch» oder gar «kommunistisch» und würde das Land in die Krise stürzen, behauptete Trump. Der Demokrat sei nicht fähig, das Land zu regieren, sagte Trump. Der Präsident liegt in Umfragen gut drei Wochen vor der Wahl allerdings hinter dem früheren Senator und Ex-Vizepräsidenten Biden (77).
Wahlkampfauftritte ab Montag
Trumps Wahlkampfteam kündigte für Montag, Dienstag und Mittwoch jeweils einen grossen Wahlkampfauftritt des Präsidenten in den bei der Wahl wichtigen Bundesstaaten Florida, Pennsylvania und Iowa an.