- In den USA hat ein Hackerangriff eines der wichtigsten Pipeline-Netze im Osten des Landes lahmgelegt.
- Grund für den Stopp ist ein Angriff auf das Netzwerk des Betreibers Colonial Pipeline. Es sei Erpressungs-Software im Spiel gewesen, teilte das Unternehmen mit.
- Man arbeite daran, den Betrieb wieder aufnehmen zu können. Colonial Pipeline machte keine Angaben, wie lange der Unterbruch dauern könnte.
Hinter dem Angriff soll eine hochprofessionelle cyberkriminelle Gruppe stehen. Verdächtigt wird eine Gruppe, die von IT-Sicherheitsfirmen als «DarkSide» bezeichnet wird. «DarkSide» sei bekannt dafür, Schadprogramme einzuschleusen und Unternehmen zu erpressen, hiess es. Das Programm verschlüsselt Unternehmensdaten. Erst nach Zahlung eines Lösegeldes werden die Daten wieder nutzbar gemacht.
Colonial Pipeline transportiert pro Tag 2.5 Millionen Barrel an Kraftstoffen von Raffinerien an der Golfküste in östliche und südliche Bundesstaaten durch ihre insgesamt 8850 Kilometer langen Leitungen. Fast die Hälfte der Kraftstoffversorgung der US-Ostküste fliesst durch diese Pipelines. Zu den Abnehmern zählen auch mehrere Flughäfen wie der weltgrösste Airport in Atlanta.
Ein längerer Stillstand könnte zudem die Preise an den Zapfsäulen vor der sommerlichen Hauptfahrzeit in den USA in die Höhe schnellen lassen. Im frühen Handel am Montagmorgen zogen die Preise moderat an. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 68.64 US-Dollar. Das waren 36 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 33 Cent auf 65.23 Dollar.