- Trotz der von der UNO geforderten Waffenruhe gehen die Kämpfe in Syrien in Ost-Ghuta weiter.
- Allerdings fiel das Bombardement der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte weniger heftig aus als in den vergangenen sieben Tagen.
- Der Iran hat sich als einer der wichtigsten Verbündeten der Regierung in Damaskus nur mit Vorbehalten zu der UNO-Resolution über eine Waffenruhe in Syrien bekannt.
Rebellen erklärten, es habe Kämpfe mit syrischen Regierungstruppen gegeben. Das syrische Militär äusserte sich zunächst nicht dazu. Der Iran – neben Russland wichtigster Verbündeter von Syriens Präsident Baschar al-Assad – erklärte, die Resolution zu respektieren. Gleichzeitig kündigte Irans Militärstabschef aber weitere Offensiven in Vororten der Hauptstadt Damaskus an. Ziel seien «Terroristen», die von der UNO-Resolution ausgenommen seien und deshalb ungeachtet der Feuerpause angegriffen werden dürften.
Die 15 Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates stimmten am Samstagabend für eine Resolution, die die Lage für ganz Syrien entschärfen soll. Die für 30 Tage und ab sofort geltende Waffenruhe soll dafür genutzt werden, die Zivilbevölkerung mit dringend benötigten Hilfsgütern zu versorgen. Völkerrechtlich bindende Druckmittel enthält der Resolutionstext allerdings nicht. Daher ist unklar, ob sich die Konfliktparteien an die Waffenruhe halten.
Russland rief ausländische Unterstützer von Rebellen in Syrien auf, die Waffenruhe zu befolgen. Mehrere Waffenruhen während des nunmehr siebenjährigen Bürgerkrieges in Syrien hielten nicht Stand. Der russische UNO-Botschafter hielt fest: Eine Waffenruhe könne eigentlich nur von den Kriegsparteien vor Ort beschlossen werden.
Alle Menschen hier leben unter der Erde, um Schutz zu haben. Hier ist es voller Kinder, Frauen und Männer.
Die Menschen in Ost-Ghuta haben wegen der heftigen Angriffswelle der Regierungstruppen nach Angaben eines Arztes kaum noch Schlaf gefunden. «Alle Menschen hier leben unter der Erde, um Schutz zu haben. Hier ist es voller Kinder, Frauen und Männer», sagte Fais Urabi, Sprecher der Gesundheitsbehörde des von Rebellen kontrollierten Gebiets.
In den Kellerräumen fehle es an Essen sowie an Wasser und Strom. Ärzten mangle es an Material. Sie müssten wegen der grossen Zahl an Verletzten sehr lange am Stück arbeiten. Ihm zufolge ist die Lage vor allem für Kinder schwierig.