- Im Mai haben sich die USA aus dem Atomabkommen mit Iran verabschiedet und mit weiteren Sanktionen gedroht.
- Seither herrscht Eiszeit zwischen Washington und Teheran.
- Nun stellt Donald Trump ein Treffen ohne Vorbedingungen mit der iranischen Führung in Aussicht.
Trump sagte, wenn ein sinnvolles Atomabkommen mit dem Iran getroffen werden könnte, dann wäre das «gut für sie, gut für uns, gut für die Welt». Das Abkommen, das die USA im Mai einseitig aufgekündigt hatten, sei dagegen «eine Verschwendung von Papier» gewesen.
Durch den Ausstieg der USA drohen Teheran nun wieder Sanktionen für den Finanz- und Energiesektor. Diese Massnahmen waren im Zuge des Abkommens ausgesetzt worden. Ein erster Teil der Sanktionen soll am 6. August wieder wirksam werden, ein weiterer im November.
Keine Atomwaffen für Teheran
Nach einem Treffen mit dem italienischen Regierungschef Giuseppe Conte bestätigte Trump nochmals seine Iranpolitik. Der US-Präsident bekräftigte, das «brutale Regime im Iran» dürfe niemals Atomwaffen besitzen. Darin sei er sich mit Conte einig.
Zugleich verwies Trump auf die nach seinen Worten erfolgreichen Gespräche, die er im Juni mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zur Denuklearisierung von dessen Land hatte. «Ich glaube an Treffen», sagte er. Ein solches Treffen würde weder aus einer Position der Stärke noch aus einer der Schwäche stattfinden. Auch dem Treffen mit Kim waren Drohungen Trumps vorausgegangen.
Drohungen auf Twitter
Vergangene Woche hatte der US-Präsident Teheran vor folgenschweren Konsequenzen gewarnt, sollte die iranische Regierung nicht von Drohungen gegen die USA ablassen. An die Adresse Rohanis schrieb er auf Twitter in Grossbuchstaben: «Bedrohen Sie niemals wieder die USA, oder Sie werden Konsequenzen von der Art zu spüren bekommen, wie sie Wenige zuvor in der Geschichte erleiden mussten.»
Trump bezog sich damit auf Aussagen Rohanis, der den US-Präsidenten mit Blick auf Wirtschaftssanktionen davor gewarnt hatte, mit dem Feuer zu spielen. Zudem drohte Rohani mit einer Schliessung der Ölexport-Routen am Persischen Golf, was die gesamte Ausfuhr aus der Region blockieren könnte