- Bei fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Südafrika sind in den vergangenen Tagen mindestens zehn Menschen getötet worden, teilte Präsident Cyril Ramaphosa am Donnerstag mit.
- Die Angriffe lösten in verschiedenen afrikanischen Ländern wie Nigeria und Kongo heftige Proteste aus. Geschäfte südafrikanischer Unternehmen wurden attackiert.
- Südafrika schloss daraufhin seine Auslandsvertretungen in Nigeria.
Bei den Unruhen in Südafrika waren seit Sonntag dutzende Geschäfte zerstört worden. Mehr als 420 Menschen wurden festgenommen. Randalierer – manche mit Äxten und Macheten bewaffnet – hatten in Johannesburg und in der Hauptstadt Pretoria unter anderem Geschäfte von Einwanderern geplündert und Autos und Gebäude in Brand gesetzt.
Bis zum Donnerstag hatte sich die Lage weitgehend beruhigt. Lediglich im Johannesburger Vorort Katlehong kam es in der Nacht zu Plünderungen.
«Keine Wut und Frustration und Missstand können solche Akte mutwilliger Zerstörung und Kriminalität rechtfertigen», sagte Ramaphosa. Gleichzeitig gebe es «keine Rechtfertigung für das Plündern und die Zerstörung von Geschäften, die Südafrikanern gehören», fügte er hinzu.
Spirale der Gewalt
Die Ausschreitungen in Südafrika führten in mehreren afrikanischen Ländern zu Demonstrationen mit Ausschreitungen. In der nigerianischen Hauptstadt Abuja wurden Geschäfte südafrikanischer Unternehmen attackiert.
Auch in der sogenannten Demokratischen Republik Kongo – Kongo-Kinshasa – kam es zu Übergriffen auf südafrikanische Einrichtungen und Geschäfte. In der Stadt Lubumbashi im Südosten des Kongos wurden bei Protesten die Fenster des südafrikanischen Konsulats eingeschlagen.
Botschaft bleibt geschlossen
Südafrika schloss seine Auslandsvertretungen in Nigeria. Die Entscheidung sei gefallen, nachdem eine Gruppe Menschen versucht habe, sich Zutritt zum südafrikanischen Konsulat in Lagos zu verschaffen, erklärte ein Sprecher des Aussenministeriums. Das Konsulat und die Botschaft in Abuja würden wieder geöffnet, wenn dies als «notwendig» erachtet werde.