- Der algerische Präsident Abdelaziz Bouteflika tritt nach wochenlangen Protesten nicht für eine fünfte Amtszeit an.
- Die ursprünglich für den 18. April geplante Präsidentschaftswahl werde verschoben, teilt das Präsidialamt mit.
- Premierminister Ahmed Ouyahia hat derweil seinen Rücktritt eingereicht. Sein Amt übernimmt der bisherige Innenminister Noureddine Bedoui.
«Algerien durchquert eine sensible Etappe seiner Geschichte», hiess es in einer am Montagabend veröffentlichten Ansprache des 82-Jährigen. Eine neue Republik mit einem neuen System müsse entstehen. «Diese neue Republik und dieses neue System werden in den Händen neuer Generationen von Algerierinnen und Algeriern sein», sagte Bouteflika. Der Bevölkerung werde eine neue Verfassung zur Abstimmung vorgelegt, teilte das Präsidialamt mit.
In den vergangenen drei Wochen hatte es heftige Proteste gegen Bouteflika gegeben, nachdem er angekündigt hatte, für eine fünfte Amtszeit kandidieren zu wollen. Es waren die grössten Demonstrationen in Algerien seit mehr als 20 Jahren.
Am Wochenende hatte zudem das algerische Militär Sympathie für die demonstrierenden Massen erkennen lassen. Das Militär und das Volk hätten die gleiche Sicht auf die Zukunft, zitierte der staatliche Fernsehsender Ennahar den Generalstabschef Ahmed Gaid Salah.
Bouteflika ist seit 20 Jahren an der Macht, seit einem Schlaganfall 2013 aber kaum noch in der Öffentlichkeit aufgetreten.