- Die slowakische Regierung gerät nach der Ermordung des Enthüllungsjournalisten Jan Kuciak immer stärker unter Druck.
- Vize-Regierungschef Robert Kalinak ist am Montag zurückgetreten und kam damit einer Forderung des Koalitionspartners von Ministerpräsident Robert Fico nach.
- Die Entscheidung zum Rücktritt habe er selbst getroffen, um die Stabilität zu wahren, sagte Kalinak.
Kritiker warfen Kalinak vor, dass er keine unabhängigen Ermittlungen im Fall des ermordeten Journalisten Jan Kuciak garantieren könne. Im Ausland wurde er wegen seiner harten Haltung in der EU-Flüchtlingspolitik bekannt.
Nach Massenprotesten
Am Freitag hatte es in dem osteuropäischen Euro-Land die grössten Strassenproteste seit dem Fall des eisernen Vorhangs 1989 gegeben. Die etwa 50’000 Demonstranten forderten von der Regierung ein stärkeres Vorgehen gegen Korruption.
Der 27-jährige Investigativreporter Kuciak und seine Freundin waren Ende Februar erschossen worden. Kuciak hatte über Straftaten von Geschäftsleuten berichtet, von denen manche Verbindungen zu Politikern hatten. Der Mord löste im EU-Staat eine Welle der Empörung aus.