- Brasiliens Ex-Präsident Lula da Silva muss weiter in Haft bleiben. Das entschied der Präsident des Berufungsgerichts in Porto Alegre, Carlos Eduardo Thompson Flores, am Sonntag.
- Zuvor hatte ein Richter des Gerichts die sofortige Freilassung Lulas angeordnet, ein weiterer Richter widersprach dieser Anordnung.
- Lula verbüsst seit April eine zwölfjährige Freiheitsstrafe wegen Korruption.
In einer Erklärung des Gerichtspräsidenten hiess es, er bestätige die Entscheidung von Richter João Pedro Gebran Neto, wonach der Ex-Staatschef weiter im Gefängnis bleiben müsse.
Lula verbüsst derzeit eine langjährige Haftstrafe wegen Verwicklung in eine weitverzweigte Korruptionsaffäre und Geldwäsche. Der Ex-Präsident soll von einem Bauunternehmen die Renovierung eines Luxus-Appartements angenommen haben. Lula weist die Vorwürfe zurück.
Politisch brisant
Das juristische Gezerre hat entscheidenden Einfluss auf die politische Zukunft der grössten Volkswirtschaft Lateinamerikas. Lula will bei der Wahl im Oktober erneut für das höchste Staatsamt kandidieren.
In den Umfragen liegt er deutlich vorn. Vor dem Gefängnis in Curitiba versammelten sich am Sonntag rund 500 Anhänger Lulas und forderten seine Freilassung.
Auf dem zweiten Platz folgt der ultrarechte Ex-Militär Jair Bolsonaro. Der «Trump Brasiliens» verherrlicht die Militärdiktatur von 1964 bis 1985 und hetzt gegen Homosexuelle.