- Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gibt den Tod ihres Anführers Abu al-Hassan al-Haschimi bekannt.
- Er sei «im Kampf getötet» worden, teilte die Miliz in einer Audiobotschaft mit.
- Zeitgleich hat der IS einen neuen «Emir» benannt: Abu al-Husain al-Husaini al-Kuraischi, hiess es ohne nähere Angaben.
Die Echtheit der Botschaft liess sich zunächst nicht überprüfen. Sie wurde aber über die üblichen Kanäle der Extremisten in den sozialen Medien verbreitet. Anhänger des IS wurden in der Audiomitteilung aufgerufen, ihren Kampf fortzusetzen.
Abu al-Hassan al-Haschimi war im März zum Anführer ernannt worden. Er folgte offenbar auf Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi, wie mehrere Agenturen berichten. Letzterer war im Februar bei einem US-Militäreinsatz im Nordwesten Syriens getötet worden. Nach Angaben aus Washington sprengte sich dieser selbst in die Luft, um nicht für seine Taten zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Der gebürtige Iraker führte den IS seit 2019 an. Er war der Nachfolger – und nach Angaben aus irakischen und westlichen Sicherheitskreisen auch der Bruder – des selbsternannten Kalifen Abu Bakr al-Baghdadi. Letzterer war im selben Jahr ebenfalls bei einem US-Einsatz ums Leben gekommen.
IS-Experte zweifelt an Echtheit der Todesnachricht
Aus der US-Regierung hiess es, man habe die Verkündung des IS gesehen. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte: «Wir begrüssen die Nachricht vom Tod eines weiteren IS-Anführers.» Zu operativen Details könne er sich zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht äussern.
Ein IS-Experte zweifelte an der Echtheit der Todesnachricht. Dschihadisten hätten den Tod ihrer Anführer und Kommandeure schon häufig vorgetäuscht, um den Druck durch Geheimdienste und Sicherheitskräfte zu verringern. Wer hinter dem Kampfnamen Abu al-Hassan al-Haschimi steckte, wurde bisher nicht bekannt.