Der Nationale Geheimdienstdirektor der USA, Dan Coats, tritt zurück. US-Präsident Donald Trump gab am Sonntagabend beim Kurzmitteilungsdienst Twitter bekannt, dass Coats am 15. August sein Amt niederlegen werde.
Trump wolle zudem den republikanischen Kongressabgeordneten John Ratcliffe als Nachfolger nominieren. Als früherer Staatsanwalt werde dieser das Land zu Grossem inspirieren:
In seiner Twitter-Botschaft dankte Trump ausserdem Coats «für seine grossen Verdienste für unser Land». Coats hatte zuletzt in einer Reihe von sicherheitspolitischen Einschätzungen Differenzen zu Trump erkennen lassen.
Öffentlich ausgetragene Differenzen
Trump und Coats lagen mehrfach öffentlich über kreuz. So hatte der Geheimdienstkoordinator im Januar erklärt, dass der Iran seiner Einschätzung nach derzeit nicht an einer Nuklearwaffe arbeite. Der Präsident widersprach und unterstellte den Diensten Ahnungslosigkeit.
Trump hatte Anfang des Jahres generell die Kompetenz seiner eigenen Geheimdienste in Frage gestellt – vor allem bei der Beurteilung des Iran. Mit seiner Serie von Twitter-Botschaften reagierte Trump damals auf einen Bericht zu globalen Bedrohungen, den die Geheimdienste veröffentlicht und in einer Anhörung im Senat erläutert hatten. Dem Bericht zufolge hielt sich Teheran weiterhin an das Abkommen von 2015 zur Begrenzung seines Nuklearprogramms.
Rücktritte und Entlassungen unter Trump
Zugleich warnten die Geheimdienstchefs, deren Dienste Coats koordiniert, aber auch vor Gefahren durch den Iran. Der Coats-Bericht offenbarte darüber hinaus jedoch eine ganze Reihe deutlicher Differenzen zu Trump – nicht nur hinsichtlich des iranischen Atomprogramms.
Auch bei den Einschätzungen zu Nordkorea und zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gab es unterschiedliche Ansichten. So hielten es die Geheimdienste für unrealistisch, dass Nordkorea seine Atomwaffen komplett abschafft. Auch beschrieben sie den IS weiterhin als grosse Gefahr.
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