Zum Inhalt springen

Israel greift Iran an Iran meldet vier Todesopfer und Schäden an Militärstützpunkten

Israel hat einen seit Wochen erwarteten Vergeltungsschlag auf Iran ausgeführt – und kurz darauf bereits wieder für beendet erklärt. Die Übersicht.

Israel greift Iran an: Der israelische Gegenschlag dauerte gut vier Stunden. Das israelische Militär teilte am frühen Samstagmorgen mit, man führe «als Reaktion auf die seit Monaten andauernden Angriffe des iranischen Regimes» auf Israel «derzeit präzise Angriffe auf militärische Ziele in Iran durch». Mittlerweile ist der Angriff mit Kampfjets, die knapp 2000 Kilometer fliegen mussten, beendet, wie Israel meldete.

Diese Ziele hat Israel in Iran angegriffen: Laut der iranischen Nachrichtenagentur Fars sind Militärstützpunkte Ziel des Gegenschlags gewesen, so etwa eine Raketenanlage im Südwesten der Hauptstadt Teheran. Auch der israelische Armeesprecher Daniel Hagari bestätigte dies. Des Weiteren wurden Raketenfabriken im Land zerstört oder beschädigt. Ein israelischer Repräsentant hat dem US-Sender NBC mitgeteilt, es seien in Iran keine Atomanlagen oder Ölfelder angegriffen worden. Es habe drei Angriffswellen gegeben, hiess es im israelischen Radio.

Ein älterer Mann in Miliärkleidung, zwischen zwei israelischen Flaggen
Legende: Israels Armeesprecher Daniel Hagari informiert über die Angriffe, die Israel ausgeführt hat. Keystone/AP Israel Defense Forces

Begrenzte Schäden in Iran: Iranische Medien berichteten über mehrere Explosionen in der Hauptstadt Teheran und ihrer Umgebung und meldeten Schäden an Militärstützpunkten. Iran erklärte, die Luftabwehr habe die Angriffe abgewehrt, die Schäden seien begrenzt. Die iranische Regierung behalte sich eine Antwort vor, zitierte die Nachrichtenagentur Tasnim einen Insider. Laut der iranischen Luftfahrtbehörde haben Fluggesellschaften ab 9 Uhr (Ortszeit) wieder den Normalbetrieb aufgenommen.

Iran meldet zwei Todesopfer: Bei dem israelischen Angriff sind nach Angaben des Militärs vier Soldaten getötet worden. Sie seien im Rahmen der Verteidigung gefallen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf eine Mitteilung der Armee.

Angriffe auf syrisches Gebiet nicht bestätigt: Nach syrischen Medienberichten hat es in der Nacht auch in Syrien israelische Angriffe auf mehrere militärische Standorte im Süden und Zentrum des Landes gegeben. Gegen 2 Uhr morgens (Ortszeit) seien von den Golanhöhen aus Raketensalven abgefeuert worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf eine syrische Militärquelle. Israel hat einen Angriff auf Syrien nicht bestätigt.

Stadtansicht mit Fernsehturm im Hintergrund.
Legende: Blick auf Teheran am Morgen nach den israelischen Angriffen (26.10.2024) Reuters/Majid Asgaripour/WANA

Das sagen die USA: Nach den nächtlichen Vergeltungsschlägen Israels auf Iran warnt ein hochrangiger US-Regierungsvertreter vor einer iranischen Reaktion. Die USA stünden hinter Israel. Eine Antwort Irans hätte Konsequenzen. Die Angriffe Israels seien gezielt und angemessen gewesen, mit einem geringen Risiko für die Zivilbevölkerung. Darauf habe US-Präsident Joe Biden in den vergangenen Wochen hingewirkt. Die USA sind eigenen Angaben zufolge nicht an den israelischen Angriffen in Iran beteiligt, wie ein hochrangiger Regierungsbeamter dem Sender CNN sagte.

Iran erstmals seit dem ersten Golfkrieg unter Beschuss: Es ist der erste bekannte grossangelegte Angriff einer fremden Macht in Iran seit dem ersten Golfkrieg zwischen der Islamischen Republik und Irak in den 1980er-Jahren.

Krieg im Nahen Osten

Box aufklappen Box zuklappen

Die Konflikte in Israel, im Westjordanland, im Gazastreifen und in Libanon halten an. Hier finden Sie alle unsere Inhalte zum Krieg im Nahen Osten.

Reaktionen muslimischer Länder: Ägypten zeigt sich besorgt über die israelischen Angriffe auf den Iran. Es verurteile alle Aktionen, die die Sicherheit und Stabilität in der Region bedrohten, erklärte das Aussenministerium. Auch Saudi-Arabien, Pakistan und Katar missbilligten die Angriffe Israels auf Iran, wie Nachrichtenagenturen berichten.

SRF 4 News, 26.10.2024, 02 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel