- US-Präsident Donald Trump soll gegenüber Beratern im Weissen Haus einen Abzug der Truppen aus Deutschland ins Spiel gebracht haben.
- Am Freitag hat er die Anerkennung der Krim-Annexion durch Russland gegenüber Journalisten nicht mehr ausgeschlossen.
- Die Prüfung erhöhter Zölle auf Import-Autos soll nach Trumps Worten in drei bis vier Wochen abgeschlossen sein.
- Ein Austritt aus der Welthandelsorganisation WTO ist dagegen offenbar vorerst vom Tisch.
Das US-Verteidigungsministerium prüft laut einem Bericht der «Washington Post» einen Abzug der in Deutschland stationierten US-Soldaten. Bei den rund 35'000 Armeeangehörigen handelt sich um das grösste Kontingent ausserhalb der USA.
Zu den erwogenen Optionen gehöre eine Rückkehr eines Grossteils der Soldaten in die USA oder die Verlegung des gesamten oder eines Teils des Kontingents nach Polen, meldet die Zeitung. Warschau habe den USA in den letzten Monaten bereits mehrfach eine Zahlung von mindestens zwei Milliarden Dollar in Aussicht gestellt, wenn Washington eine permanente US-Basis in Polen einrichte.
Nato-Staaten beunruhigt
Dem Bericht zufolge hatte Trump die Idee eines Truppenabzugs aus Deutschland zuvor bei einem Treffen mit Militärberatern und Vertretern des Weissen Hauses aufgebracht.
Die europäischen Nato-Mitglieder, so heisst es weiter, seien beunruhigt über den Vorgang und versuchten zu klären, ob Trump es ernst meine oder die Drohung mit einer Truppen-Neustrukturierung eine Verhandlungstaktik im Vorfeld des Nato-Gipfels im Juli sei.
Pentagon dementiert
Laut «Washington Post» handelt es sich bislang lediglich um eine interne Studie des Pentagons. Ein Sprecher des nationalen Sicherheitsrats dementierte allerdings, eine Analyse zu einem möglichen Truppenabzug aus Deutschland angefordert zu haben.
Pentagon-Sprecher Eric Pahon dementierte ebenfalls einen geplanten Abzug. Gleichzeitig erklärte er, die Stationierung von US-Truppen im Ausland werde regelmässig überprüft sowie einer «Kosten-Nutzen-Rechnungen» unterzogen. Die USA seien Deutschland und der Nato weiterhin verpflichtet, sagte Pahon.
Doch keine Pläne für WTO-Ausstieg
Relativiert scheinen derweil Spekulationen über Pläne für einen Ausstieg der USA aus der Welthandelsorganisation WTO. Für diese hatte ein Medienbericht gesorgt, wonach Trump einen Ausstieg gegenüber Mitarbeitern mehrfach thematisiert habe. Auch hatte er die WTO, bei der verschiedene Staaten Beschwerden gegen Trumps Schutzzölle eingelegt hatten, in der Vergangenheit als «Katastrophe» bezeichnet. Nun sagte Trump an Bord der Air Force One jedoch, «ich spreche nicht von einem Ausstieg».
Ziele für den USA-Russland-Gipfel
Auch zum geplanten Gipfeltreffen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin in zwei Wochen äusserte sich Trump. Im Grundsatz werde es darum gehen, die Situation zwischen den Hauptmächten China, Russland und USA zu deeskalieren. «Vielleicht können wir die Dinge weltweit deeskalieren. Das wäre nicht schlecht. Beziehungen zu haben mit China und Russland – und allen anderen – das ist eine gute Sache, keine schlechte.»