- Der israelische Bildungsminister Joaw Gallant hat Medienberichte bestätigt, wonach Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag nach Saudi-Arabien gereist ist.
- Netanjahu soll da den Kronprinzen Mohammed bin Salman getroffen haben.
- Der saudische Aussenminister Prinz Faisal bin Farhan Al Saud erklärte nun auf Twitter, es habe keine Begegnung des saudischen Kronprinzen mit Vertretern Israels gegeben.
Bildungsminister Joaw Gallant sprach von einem «grossartigen Erfolg». Es sei von grosser Bedeutung, dass dieses Treffen stattgefunden habe. Es handle sich um die erste publik gewordene Reise eines israelischen Regierungschefs nach Saudi-Arabien, sagte er dem Armee-Radio.
Nur die Amerikaner waren da
Ferner berichteten israelischen Medien, dass Netanjahu bei seiner Reise von Auslandsgeheimdienstchef Joseph Cohen begleitet worden sei. Cohen gilt als wichtiger Befürworter diskreter Bemühungen um diplomatische Kontakte mit den Golf-Staaten.
In saudi-arabischen Staatsmedien war indes von Netanjahus Besuch nicht die Rede. Aussenminister Prinz Faisal erklärte schliesslich auf Twitter, er habe Medienberichte über ein angebliches Treffen des Kronprinzen mit Vertretern Israels beim jüngsten Besuch von Pompeo gesehen. «Kein solches Treffen hat stattgefunden», schrieb er. Die einzigen anwesenden Politiker seien Amerikaner und Saudis gewesen.
Netanjahu lehnte anschliessend eine offizielle Stellungnahme zu dem Thema ab. Bei einem Treffen mit Vertretern seines Likud-Blocks antwortete er auf die Frage nach einem Besuch: «Ist das Euer Ernst? Freunde, während all der Jahre habe ich nie Stellung zu solchen Dingen genommen und ich habe nicht vor, das jetzt zu tun.»
Bollwerk gegen den Iran
Der israelische Armeerundfunk und der staatliche Radiosender Kan berichteten, Netanjahu sei auch mit dem scheidenden US-Aussenminister Mike Pompeo zusammengetroffen. Unter US-Vermittlung gab es unlängst eine Annäherung Israels an die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain.
US-Aussenminister Pompeo versucht die Regionalgrossmacht Saudi-Arabien dazu zu bewegen, wie ihre Nachbarn, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain, offizielle Beziehungen mit Israel aufzunehmen. Hintergrund sind unter anderem Befürchtungen, dass der Iran in der Region zunehmend an Macht gewinnt.