- Der Kongo hat elf neue Ebola-Fälle gemeldet. Damit steigt die Zahl der vom Land bestätigten Infektionen auf 14.
- Laut Gesundheitsministerium gibt es zwei neue Todesfälle, die mit einem Ausbruch der Krankheit im Nordwesten des Landes in Verbindung stehen.
- Die Zahl der Verdachts-, wahrscheinlichen und bestätigten Fälle liegt laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun bei mindestens 44. Darunter seien inzwischen 15 Tote.
- Die WHO hat eine Krisensitzung einberufen.
Eines der beiden neuen Todesopfer, das an Ebola gestorben sein könnte, sei aus Bikoro gemeldet worden – also jener Ortschaft im Nordwesten, in welcher der erste Ebola-Todesfall registriert worden war. Der andere tödliche Verdachtsfall wurde in Wangata festgestellt. Wirklich bestätigt als Ebola-Tod ist bisher jedoch nur ein Fall.
Am Donnerstag hatte Gesundheitsminister Oly Ilunga mitgeteilt, dass der Ebola-Ausbruch die Millionenstadt Mbandaka erreicht habe. Dort seien zwei Fälle hämorrhagischen Fiebers aufgetreten, bei einer Probe sei dann das Ebola-Virus nachgewiesen worden.
Hochansteckende Krankheit
Ebola wird durch Körperflüssigkeiten übertragen. Selbst Tote sind ansteckend. Eine Therapie gibt es nicht, bis zu 90 Prozent der Erkrankten sterben. Symptome sind Fieber, Erbrechen, Durchfall, Muskelschmerzen und in einigen Fällen innere und äussere Blutungen. Werden keine Schutzmassnahmen ergriffen, kann sich das Virus rasend schnell ausbreiten.
Die Weltgesundheitsorganisation hat 4000 Impfdosen in den Kongo geschickt und Tausende weitere in Aussicht gestellt. Der noch experimentelle Impfstoff hat sich bei einem Ausbruch in Westafrika in den Jahren 2014 bis 2016 als sehr wirkungsvoll erwiesen. Damals waren einer Ebola-Epidemie in Liberia, Guinea und Sierra Leone Tausende Menschen zum Opfer gefallen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berief im Zuge der neuen Entwicklungen eine Notfall-Sitzung ein: In einer Audio- oder Videoschaltung werden Experten aus aller Welt miteinander über die neuen Fälle beraten. Es geht darum festzustellen, ob der Ebola-Ausbruch im Kongo als Krise zu betrachten sei und welche Massnahmen dann zu ergreifen wären.