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Neue Personalie Robert F. Kennedy Jr. wird neuer US-Gesundheitsminister

  • Robert F. Kennedy Jr. wird neuer US-Gesundheitsminister.
  • Der Senat hat die Personalie mit knapper Mehrheit bestätigt.
  • Gegen die Nominierung von Kennedy gab es Widerstand: So stellten sich beispielsweise 75 Nobelpreisträgerinnen und -träger gegen die Wahl.

Der Neffe des einstigen US-Präsidenten John F. Kennedy hatte in den letzten Jahren vielfach Zweifel an Impfungen gestreut, Verschwörungstheorien verbreitet und mit schrillen Wortmeldungen von sich reden gemacht. Daher gab es viel Kritik an seiner Wahl für das Gesundheitsressort.

Mann in Anzug sitzt bei einer Anhörung.
Legende: Robert F. Kennedy Jr. sagt vor einer Bestätigungsanhörung des Senatsausschusses für Gesundheit, Bildung, Arbeit und Renten auf dem Capitol Hill in Washington aus. (30. Januar 2025) REUTERS/Nathan Howard/File Photo

Der Bestätigung im Senat war eine hitzige Anhörung im zuständigen Ausschuss der Parlamentskammer vorausgegangen, in der sich der 71-Jährige unter anderem gegen den Vorwurf wehrte, ein Impfgegner zu sein. Ein demokratischer Senator forderte ihn auf, sich klar dazu zu bekennen, dass Impfungen sicher seien. Kennedy beteuerte, dass seine eigenen Kinder geimpft seien und er lediglich für eine strengere Prüfung der medizinischen Sicherheit eintrete.

Kritiker werfen ihm seit Jahren vor, gezielt Zweifel an Impfstoffen zu streuen und insbesondere die Masern-Impfkampagne untergraben zu haben. In der Vergangenheit vertrat Kennedy etwa die wissenschaftlich widerlegte These, Impfungen könnten Autismus auslösen.

Warnungen aus eigener Familie

Kurz vor seiner Anhörung hatte eine Warnung von Kennedys Cousine Caroline Aufmerksamkeit auf sich gezogen. In einem Brief an mehrere Senatoren schrieb sie, ihr Cousin baue seine Anhängerschaft auf, indem er die Verzweiflung von Eltern kranker Kinder ausnutze. Sie forderte die Senatoren «dringend auf, seine Nominierung abzulehnen».

Auch aus der Wissenschaft und Forschung gab es Warnungen vor Trumps Wunschkandidat. Dutzende Nobelpreisträger äusserten öffentlich ihre Zweifel an Kennedys Eignung für das Amt und kritisierten fehlende Qualifikationen oder Erfahrung in Bereichen wie Medizin, Wissenschaft und Verwaltung. Sie warfen ihm vor, wissenschaftsfeindliche Positionen zu vertreten.

Robert F. Kennedy Jr. war über Jahrzehnte Demokrat gewesen, entfernte sich jedoch zunehmend von der Partei. Kritisiert wird er auch wegen der Verbreitung von Verschwörungstheorien, etwa über die Corona-Pandemie, und wegen Kontakten zu rechtsextremen Politikern. Bei der Präsidentenwahl war der Mann aus der prominenten Kennedy-Familie zunächst als unabhängiger Bewerber angetreten, zog seine aussichtslose Kandidatur dann aber zurück und wechselte ins Trump-Lager.

SRF 4 News, 13.2.2025, 18 Uhr ; 

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