Die sogenannte «Agenda 2030» ist das grosse und zugleich das ehrgeizigste Ziel der Vereinten Nationen: Bis in zwölf Jahren sollen Armut, Hunger und Rückständigkeit weltweit weitgehend besiegt sein.
Während viele Schwellen- und Entwicklungsländer markante Fortschritte verzeichnen, tun sich etliche der allerärmsten Länder weiterhin schwer, stellt die UNO in ihrem jährlichen Bericht über diese Staatengruppe fest. Diese Länder haben eine Milliarde Einwohner; das sind dreizehn Prozent der Weltbevölkerung. Sie vereinen jedoch gesamthaft gerade mal 1,3 Prozent der internationalen Wirtschaftskraft auf sich. Ihr Anteil am Welthandel liegt sogar noch tiefer.
KMU sollen gefördert werden
Als Ausweg empfiehlt die UNO nicht länger, einfach mehr Entwicklungshilfegelder in diese Staaten zu pumpen. Es bringe ebenfalls wenig zu versuchen, sie zügig in den globalisierten Wirtschaftskreislauf einzugliedern.
Vielmehr gelte es, in diesen Staaten zwar nicht Grosskonzerne, jedoch die lokale Wirtschaft, also KMU zu fördern, betont Mukhisa Kituyi, der Generalsekretär der UNO-Organisation für Wirtschaft und Handel Unctad. Es gelte, auf lokale Versorgungs- und Vertriebsnetze zu setzen.
Das bedeutet, dass die Regierungen strukturelle Barrieren abbauen müssen. Will heissen: weniger Bürokratie, mehr Freiräume und nicht zuletzt auch Kampf der Korruption. Zu oft werden gerade Klein- und Mittelbetriebe in armen Ländern durch bürokratische Willkür, schwerfällige Strukturen und schlechte Regierungsführung richtiggehend stranguliert.
Werden diese Missstände bekämpft oder gar beseitigt, dann können, so die UNO, die ärmsten Länder selber sehr viel mehr zu ihrer eigenen Entwicklung und Modernisierung beitragen.