- Bei gewaltsamen Protesten in Tunesien sind nach Regierungsangaben erneut mehrere hundert Menschen in der Nacht festgenommen worden.
- Plünderer hätten die sozialen Proteste gegen das neue Finanzgesetz und steigende Preise ausgenutzt, sagte ein Sprecher des tunesischen Innenministeriums der Deutschen Presse-Agentur.
- 328 Menschen seien festgenommen worden, weil sie öffentliches oder privates Eigentum beschädigt oder sich an Plünderungen beteiligt hätten.
- Seit Beginn der gewaltsamen Proteste Anfang der Woche seien über 600 Menschen festgenommen worden.
Die dritte Nacht in Folge ist es im ganzen Land erneut zu vereinzelten Zusammenstössen zwischen Protestanten und Sicherheitskräften gekommen. Auch in Vororten der Hauptstadt Tunis setzte die Polizei wieder Tränengas ein. Anfang des Monats war das neue Finanzgesetz in Kraft getreten, durch das sich unter anderem die Mehrwertsteuer um ein Prozent erhöht hatte. Demonstranten beklagen die gestiegenen Preise.
Tunesien hat nach der Revolution 2011 zwar den Übergang zu einer Demokratie nach westlichem Vorbild erfolgreich geschafft, kämpft aber mit grossen wirtschaftlichen Problemen. Am Sonntag jährt sich der Jahrestag der Revolution zum siebten Mal.