Es war Gianni Infantinos grosser Glücksmoment im vergangenen Februar. Nach seiner Ernennung zum neuen Fifa-Präsidenten versprach er, den Weltfussballverband mit schnellen Schritten in eine neue skandalfreie Zukunft zu führen.
Doch Infantinos Reformbekenntnis bekommt nun einen ersten Knick. Er hat den Lohn in der Höhe von 2 Millionen Franken, den die Entschädigungskommission festgelegt hat, offenbar nicht akzeptiert, wie die «Tagesschau» übereinstimmend mit anderen Medienberichten erfahren hat. In dieser Kommission sass auch Fifa-Oberaufseher Domenico Scala, der am Samstag zurückgetreten ist.
Ein Zeichen, dass Infantino die Reformen untergräbt, meint der ehemalige Fifa-Reformer Mark Pieth. «Mich stimmt sehr nachdenklich, dass Herr Infantino offensichtlich bereit ist, die Essenz der Reformen zu torpedieren, um an einen für ihn angemessenen Lohn zu gelangen.»
Fifa weist die Kritik zurück
Von der «Tagesschau» auf die Kritik angesprochen, widerspricht die Organisation allerdings. «Die Fifa hat konsterniert davon Kenntnis genommen, dass Professor Pieth offenbar im Besitz von persönlichen und vertraulichen Informationen zur Vergütung von Fifa-Mitarbeitern ist. Die FIFA ist besorgt, dass Dritte eigene Ziele verfolgen und Behauptungen aufstellen, die jeder Grundlage entbehren und dem Fussball schaden.»