- Die britische Premierministerin Theresa May hat Eckpunkte ihres Plans für ein Brexit-Abkommen vorgestellt.
- Theresa May plädiert für weitere Gespräche mit der EU über den Ausstieg Grossbritanniens aus der EU.
- Sie lehnt dabei ein zweites Referendum ab. Ebenso eine Fristverlängerung.
- Auch am Karfreitagsabkommen zur Befriedung Nordirlands will sie festhalten – ein Knackpunkt des Abkommens.
Die britische Premierministerin Theresa May will die schwierige Irland-Frage aus den Brexit-Gesprächen wieder aufmachen. Die bisherige Regelung, wie sie im Abkommen über den EU-Austritt festgelegt ist, der sogenannte Backstop, treffe weiterhin auf Besorgnis im Parlament, sagte May. Ein zweites Referendum über den Brexit lehnt sie ab. Ebenso eine Fristverlängerung.
Mit «grösstmöglicher Unterstützung» nach Brüssel
Sie wolle in dieser Woche Gespräche mit Abgeordneten führen, vor allem aus dem Regierungslager und der nordirischen DUP, um auszuloten, wie eine «grösstmögliche Unterstützung» erreicht werden könne, so May. Mit dem Ergebnis wolle sie anschliessend die EU konfrontieren.
May widersprach Medienberichten, wonach sie das Karfreitagsabkommen ändern will, um das Problem mit einer Grenze in Irland nach dem Brexit zu lösen. Das Abkommen hatte vor gut 20 Jahren den blutigen Konflikt in Nordirland beendet.
Kein zweites Referendum
May kündigte weiter an, die Gebühr für in Grossbritannien lebende EU-Bürger abzuschaffen, die sich nach dem Brexit ein Bleiberecht sichern wollen. Der Antrag könne kostenfrei gestellt werden, so May.
Forderungen, einen Brexit ohne Abkommen auszuschliessen, wies die Regierungschefin erneut zurück. Dazu müsste die Austrittserklärung nach Artikel 50 des EU-Vertrags zurückgezogen werden, so May. Dazu sei sie nicht bereit. Auch ein zweites Referendum schloss die Premierministerin aus. Dafür gebe es keine Mehrheit im Parlament.
Das mit Brüssel ausgehandelte Brexit-Abkommen war vergangene Woche mit überwältigender Mehrheit vom Parlament in London abgelehnt worden.