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Neuer Bericht Atomwaffen werden wichtiger

  • Atomwaffen werden wieder wichtiger – das schreibt das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri in seinem Jahresbericht 2019.
  • Zwar sei letztes Jahr die Zahl der Atomwaffen weltweit um knapp vier Prozent zurückgegangen – dafür würden die Atommächte ihre Waffen aber modernisieren.
  • Über 90 Prozent der Atomwaffen befinden sich laut Sipri im Besitz der USA und Russlands.

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Aus dem Archiv: Kim Jong-un zu nuklearen Waffen
Aus Tagesschau vom 08.05.2016.
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Der Rückgang bei den Atomwaffen habe sich in den vergangenen Jahren entscheidend verlangsamt und sei nur darauf zurückzuführen, dass die USA und Russland Waffen ausrangiert hätten, die sie nicht mehr brauchten.

Die Sipri-Forscher bezogen ihre Daten für den Jahresbericht unter anderem von Regierungen. Nicht alle Staaten hätten Angaben zu ihren Arsenalen jedoch transparent gemacht.

Insgesamt gab es im Januar 2019 schätzungsweise 13'865 Atomwaffen auf der Welt, wie aus dem am Montag veröffentlichten Sipri-Jahresbericht 2019 hervorgeht. Ein Jahr zuvor waren es demnach etwa 14'465 gewesen. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges Mitte der 1980er Jahre gab es einst etwa 70'000 Atomsprengköpfe auf dem Planeten.

Nur einige teilweise sofort einsatzbereit

Über 90 Prozent von ihnen befinden sich heute laut Sipri im Besitz der USA und Russlands. Unter der Regierung von Präsident Donald Trump betrieben die USA eine umfassende Modernisierungsstrategie. «Das umfasst sowohl die Waffen als solche als auch Bomber, U-Boote, Marschflugkörper und die Produktionskapazitäten», sagt Sipri-Atomwaffenexperte Shannon Kile. Einen ähnlichen Trend könne man in Russland beobachten.

Lediglich Atomsprengköpfe der USA, Russlands, Grossbritanniens und Frankreichs gelten teilweise als sofort einsatzbereit.

Die Regierungen aller Atommächte seien zudem dabei, ihre nuklearen Arsenale zu modernisieren, sagt Kile. Eine atomwaffenfreie Welt sei somit weiter nicht in Sicht, warnt er.

Meinungsaustausch auf 2020 vorgesehen

Erst vor knapp einer Woche hatte Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) gewarnt, die Krise bei den Bemühungen um nukleare Abrüstung und Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen stelle eine Gefahr für den Weltfrieden dar. Er kritisierte, dass das Thema Abrüstung derzeit überhaupt nicht auf der politischen Agenda stehe. Dort gehöre es aber ohne Frage hin.

Der Meinungsaustausch in Schweden soll nun Anfang 2020 in Berlin in die nächste Runde gehen, nachdem die Stockholmer Konferenz in ihrer Abschlusserklärung klargemacht hatte: «Unser gemeinsames Ziel ist eine Welt ohne Atomwaffen.»

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