Was ist Mikroplastik? Als Kategorie umfasst Mikroplastik (oder Mikrokunststoff) eine breite Palette von Materialien, die aus verschiedenen Substanzen mit unterschiedlichen Formen und Grössen bestehen. Eine wissenschaftlich abgestimmte Definition von Mikroplastik gibt es nicht, obwohl es häufig als Kunststoffpartikel von weniger als fünf Millimetern Länge definiert wird. Dies ist jedoch eine eher willkürliche Definition und im Zusammenhang mit Trinkwasser von begrenztem Wert, da Partikel am oberen Ende des Grössenbereichs im behandelten Trinkwasser kaum zu finden sind.
Woher kommen diese Mikrokunststoffe? Eine gewichtige Quelle ist der Abrieb von Fahrzeugreifen auf der Strasse, aber auch absichtlich zugesetzte Mikrokunststoffe in Kosmetika, Wasch- und Pflegemittel, Farben und Lacke, Baumaterialien oder Arzneimittel. Auch das Waschen und Tragen von synthetischen Kleidern trägt – allerdings in einem geringen Mass – dazu bei, dass Mikroplastik in Gewässer geraten.
Wie kommt Mikroplastik ins Trinkwasser? Dies kann durch Oberflächenabfluss (z.B. nach Regen), über Klärschlamm (als Dünger) und Abwasser (sowohl gereinigt als auch unbehandelt), Mischkanalüberläufe, Industrieabwässer geschehen. Auch Kunststoffflaschen und -verschlüsse können Mikrokunststoffe ins Trinkwasser abgeben.
Kann man Mikroplastik aus dem Trinkwasser entfernen? Abwasser- und Trinkwasseraufbereitungssysteme gelten als hochwirksam bei der Entfernung von Partikeln mit ähnlichen Eigenschaften und Grössen wie Mikroplastik. Laut Studien kann die Abwasserbehandlung mehr als 90% davon effektiv aus dem Abwasser entfernen. Die Trinkwasseraufbereitung hat sich bei der Entfernung von weitaus mehr Partikeln kleinerer Grösse und in weitaus höheren Konzentrationen als bei Mikrokunststoffen bewährt.
Kann man etwas gegen Mikroplastik in Trinkwasser unternehmen? Auch wenn es kein Gesundheitsrisiko bedeuten sollte, so sollte die Freisetzung von Kunststoffen in die Umwelt minimiert werden, schreibt die Weltgesundheitsorganisation. Entsprechende Massnahmen wären die Verringerung des Kunststoffverbrauchs, die Verbesserung von Recyclingprogrammen, das Vermeiden von Littering und weniger Industrieabfälle. Diese Massnahmen würde auch zahlreiche andere Vorteile für die Umwelt und den Menschen mit sich bringen.
Quellen: WHO, Bundesamt für Umwelt (Bafu)/Empa, Deutsches Umweltbundesamt