Das Wichtigste in Kürze
- Ein neuer Klimabericht warnt: Ohne neue Technologien kann das «Zwei-Grad-Ziel» des Pariser Klima-Abkommens kaum erreicht werden.
- CO2-Reduktionen reichen demnach nicht aus. Deshalb brauche künftig Methoden, um das Klimagas CO2 aus der Luft zu entfernen, sogenannte CO2-Filter.
- Die neuen Verfahren stecken jedoch teilweise noch in den Kinderschuhen, der Ausgang ist ungewiss und die Kosten sind hoch.
Ein neuer Bericht der europäischen Akademien der Wissenschaft warnt: Ohne neue Technologien scheint die Begrenzung der globalen Erwärmung auf unter 2 Grad gegenüber vorindustriellen Werten schwierig . Ob diese neuen Technologien jedoch je einsetzbar sein werden und welche Risiken sie bergen, sei noch völlig offen, hiess es in dem Bericht weiter.
Teure Verfahren mit ungewissem Ausgang
Ein Verfahren sieht beispielsweise vor, dass im grossen Stil Bäume oder Gräser gepflanzt und später in einem Kraftwerk verbrannt werden, um Energie zu gewinnen. Dabei würde das CO2 aus den Abgasen des Kraftwerks abgefangen und tief im Untergrund deponiert. Weil die Pflanzen bei ihrem Wachstum CO2 aus der Luft aufnehmen, reduziert dieses Verfahren unter dem Strich den CO2-Gehalt der Luft. Doch der Preis dafür wäre immens. Die Energiepflanzen müssten dazu auf riesigen Flächen angebaut werden. Diese Flächen würden in der Landwirtschaft fehlen oder der Natur weggenommen.
Die Technologie, um das CO2 aus den Kraftwerksabgasen abzuscheiden, gibt es zwar, aber erst in Ansätzen. Die Entwicklung geht viel schleppender voran, als es nötig wäre. Die Kosten sind hoch.
Experten fordern Debatte
Die Experten fordern darum im Bericht, dass die EU und andere Staaten die Abscheide-Technologie viel stärker fördern sollen, als bisher. Es müsse aber auch eine gesellschaftliche Debatte darüber geben, ob die Risiken solcher Verfahren überhaupt tragbar seien.