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Neues Papamobil Der Papst fährt jetzt voll elektrisch

  • Kurz vor seinem 88. Geburtstag hat Papst Franziskus im Vatikan einen neuen rollenden Untersatz in Empfang genommen.
  • Die Sonderanfertigung von Mercedes-Benz fährt erstmals ganz ohne schädliche CO₂-Emissionen.

Die Päpste sind schon seit bald 100 Jahren mit Autos aus Deutschland unterwegs. Franziskus ist jetzt aber einer der ersten Staatschefs, der sich so demonstrativ vom Verbrenner verabschiedet. Zudem will der Vatikan bis 2030 als erstes Land der Welt ausschliesslich Elektroautos im Fuhrpark haben. Der Papst wird auch nicht müde, die Bedeutung der Umwelt herauszustreichen und vor dem Klimawandel zu warnen.

Das vollelektrische Modell ist eine Weiterentwicklung des Elektro-Geländewagens G580. Mit dem eigens angefertigten Getriebe kann es auch über längere Strecken in Schrittgeschwindigkeit unterwegs sein. Der Papst sitzt hinten auf der Ladefläche auf einem erhöhten Stuhl, der gedreht werden kann. So kann er sich in alle Richtungen zeigen und winken.

Das Papamobil

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Mit dem Papamobil – eine Wortschöpfung aus Papa (italienisch für Papst) und (Auto-)Mobil – fährt Franziskus normalerweise jede Woche einmal über den Petersplatz, um sich den Gläubigen zu zeigen. Die Papamobile sind aber auch im Einsatz, wenn ein Pontifex auf Auslandsreisen geht. Der Begriff wurde durch den 2005 gestorbenen polnischen Papst Johannes Paul II. populär, der sich auch durch ein Attentat von solchen Fahrten nicht abbringen liess.

Über die Kosten schweigen sich beide Seiten aus. Billig war es mit Sicherheit nicht: Das Grundmodell des Elektro-Geländewagens ist für etwa 140'000 Euro aufwärts zu haben.

Die Modelle seiner Vorgänger

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Anders als die meisten seiner Vorgänger in jüngerer Zeit legt Franziskus auf Luxuslimousinen keinen Wert. Im Gegenteil: Der gebürtige Argentinier liess sich beispielsweise auch schon mit einem 30 Jahre alten Renault 4 aus zweiter Hand chauffieren – aber immerhin auch in perlweiss. Als er vergangenes Jahr wieder einmal ins Spital musste, kam er mit einem kleinen Fiat.

Dagegen waren die Papst-Autos in früheren Jahrzehnten deutlich grösser. Mercedes-Benz fertigte erstmals 1930 für den Vatikan eine Limousine. Der «Nürburg 460» des damaligen Papstes Pius XI. hatte sogar einen gepolsterten Thronsessel, bezogen mit Seidenbrokat. Auch die Nachfolger wurden wie andere Staatsoberhäupter in Nobelkarossen chauffiert. In den 1980ern nutzte Johannes Paul II. dann erstmals ein Papamobil. Seither gab es davon mehrere Dutzend Modelle unterschiedlichster Hersteller.

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