- Die globalen Rüstungsausgaben haben dem jüngsten Bericht des Stockholmer Sipri-Instituts zufolge 2021 einen neuen Höchstwert erreicht.
- Weltweit investierten Staaten demnach im vergangenen Jahr erstmals über zwei Billionen US-Dollar in ihre Streitkräfte.
- Am stärksten haben die USA, China, Indien, Grossbritannien und Russland aufgerüstet.
Die fünf Länder USA, China, Indien, Grossbritannien und Russland stehen für 62 Prozent der globalen Militärinvestitionen. Laut Sipri entsprach die Gesamtsumme der Rüstungsausgaben 2021 einem Anteil von 2.2 Prozent am weltweiten Bruttoinlandsprodukt (BIP).
Spitzenreiter sind weiterhin die USA. Auch wenn die US-Ausgaben vergangenes Jahr auch wegen der hohen Inflation um 1.4 Prozent im Vergleich zu 2020 sanken, gab Washington mit 801 Milliarden US-Dollar mehr als jedes andere Land für seine Streitkräfte aus. Das entsprach einem globalen Anteil von 38 Prozent.
Russland rüstet vor Einmarsch in Ukraine massiv auf
Russland hat in der Zeit vor seinem Einmarsch in die Ukraine mehr Geld in sein Militär investiert als zuvor. Die russischen Militärausgaben stiegen 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 2.9 Prozent auf 65.9 Milliarden Dollar, wie aus dem Bericht hervorgeht. Russland steckte 2021 somit 4.1 Prozent seines BIP ins Militär.
Dabei kamen dem Land von Präsident Wladimir Putin nach Sipri-Angaben Einnahmen aus dem Geschäft mit fossilen Brennträgern zugute. Zwischen 2016 und 2019 seien die russischen Ausgaben wegen niedriger Energiepreise und der Sanktionen im Zuge der russischen Annexion der ukrainischen Krim-Halbinsel noch zurückgegangen, dann aber wieder gestiegen. Am 24. Februar 2022 war Russland letztlich in die Ukraine einmarschiert.
Ukraine gab rund sechs Milliarden US-Dollar aus
Auch die Ukraine hat gemessen an ihrem Gesamthaushalt viel Geld für Verteidigung ausgegeben und hat diese Investitionen in den vergangenen zehn Jahren sogar mehr als verdoppelt.
Im Jahr 2021 gingen die Ausgaben zwar um über acht Prozent auf rund sechs Milliarden Dollar zurück, machten aber immer noch 3.2 Prozent des ukrainischen BIP aus. Seit der russischen Annexion der Krim wuchs der Wehretat der Ukraine laut Bericht um 72 Prozent, im Vergleich zu vor zehn Jahren sogar um 142 Prozent.