- Auf dem Autofrachter vor der niederländischen Küste sind aktuell keine Flammen mehr zu sehen, so eine Sprecherin am Donnerstagabend. Für eine Entwarnung sei es aber zu früh.
- Zuvor vermeldeten die Rettungskräfte, dass die Kühlung des Frachters gestoppt wurde, da die Gefahr von zu viel Wasser im Schiff bestand.
- Das Feuer auf dem Frachter mit rund 3800 Autos war in der Nacht zum Mittwoch vor der Wattenmeerinsel Ameland ausgebrochen.
Seit der Nacht auf Mittwoch raucht es aus dem etwa 200 Meter langen Frachtschiff vor der niederländischen Küste. Am Donnerstagnachmittag teilten die Einsatzkräfte mit, dass das Schiff leicht nach Westen abgedriftet sei. Es befinde sich aktuell etwa 16 Kilometer nördlich der Insel Terschelling, so ein Sprecher der Küstenwache gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Am Donnerstagabend vermeldetet die Küstenwache dann, dass das Schiff mithilfe eines Schleppers gedreht wurde. Da die Strömung sich ändere, könne der Frachter so nun wieder kontrolliert Richtung Osten treiben. Zudem brenne der Autofrachter weniger – es seien keine Flammen mehr zu sehen.
Noch immer ist es den Angaben zufolge allerdings nicht möglich, dass Bergungsspezialisten die «Fremantle Highway» betreten. Inzwischen wurde der Frachter aber an einen anderen Schlepper, die «Fairplay 30», gekoppelt. Diese Notverbindung sei stärker als die bisherige. Durch die Verbindung mit einem Schlepper wird das Schiff stabil gehalten und dafür gesorgt, dass es nicht den Schiffsverkehr behindert und zu sehr abdriftet.
Schwierige Löscharbeiten
Die Besatzung habe nach Ausbruch des Brandes vergeblich versucht, das Feuer zu löschen. Mehrere der 23 Menschen seien von Bord gesprungen, die übrigen wurden per Hubschrauber in Sicherheit gebracht. Ein Mensch ist ums Leben gekommen.
Das Schiff wurde zunächst von beiden Seiten mithilfe von Löschbooten gekühlt. Das Feuer konnte allerdings nicht direkt gelöscht werden. Am Donnerstagnachmittag hatten die Rettungskräfte die Kühlung des brennenden Frachters vor der niederländischen Küste sogar gestoppt. Die Gefahr sei zu gross, dass zu viel Meerwasser ins Schiff gelange.
E-Auto als Ursache vermutet
Die Brandursache sei vermutlich ein in Brand geratenes Elektroauto, so die Küstenwache. Der Frachter war auf dem Weg von Deutschland nach Ägypten. Angaben der Reederei zufolge hatte er mehr Autos an Bord, als zunächst bekannt gewesen war. Der Frachter habe 3783 Autos geladen, teilte ein Sprecher der japanischen Reederei Kawasaki Kisen Kaisha mit.
Die niederländische Küstenwache hatte zuvor von 2857 Autos gesprochen, davon 25 E-Autos. Etwa 350 Wagen stammen von Mercedes-Benz, wie der Stuttgarter Autobauer mitteilte. Das Unternehmen sei in enger Abstimmung mit dem Transportdienstleister.
Die Küstenwache erklärte, man stelle sich auf alle Szenarien ein. Das umfasse auch die Möglichkeit, dass das 199 Meter lange Schiff sinke. Im Falle eines Auseinanderbrechens oder Kenterns des Schiffes wird eine Umweltkatastrophe befürchtet.