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Offensive in Syrien angedroht Erdogan wetzt die Messer

  • Die Türkei stehe kurz vor einem Militäreinsatz in Syrien «sowohl aus der Luft als auch mit Bodentruppen», sagte der Präsident vor Parteimitgliedern in Ankara.
  • Mit der Offensive würden türkische Sicherheitsinteressen gewahrt, so Erdogan.
  • Wie ein Sprecher der von der Kurdenmiliz YPG angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) auf Twitter mitteilt, wolle man jeden Angriff der türkischen Armee zum Krieg eskalieren.

Der türkische Präsident bezog sich bei seiner Ankündigung auf das mehrheitlich von Kurden kontrollierte Gebiet östlich des Flusses Euphrat in Syrien.

«Wir haben unsere Vorbereitungen getroffen, unsere Einsatzpläne abgeschlossen und die nötigen Anweisungen erteilt», sagte Erdogan. Der Einsatz könne «heute oder morgen» beginnen.

Syrern in der Türkei die Heimkehr ermöglichen

Die geplante Offensive begründete Erdogan in dem von einem jahrelangen inneren Krieg zerrissenen Nachbarland mit türkischen Sicherheitsinteressen.

Zudem solle Syrern, die vor dem Krieg in ihrer Heimat in die Türkei geflüchtet sind, die Heimkehr ermöglicht werden, sagte Erdogan weiter. Vor Kurzem hatte er bereits Pläne angekündigt, zwei Millionen der rund 3.6 Millionen in der Türkei lebenden syrischen Flüchtlinge in die geplante Sicherheitszone in Nordsyrien umzusiedeln.

Frist verstrichen

Seit August überwachen die Nato-Verbündeten Türkei und USA gemeinsam das Grenzgebiet in Nordsyrien. Eine von Erdogan gesetzte Frist bis Ende September für die Einrichtung einer Sicherheitszone verstrich ergebnislos.

Die Türkei will dort nun die alleinige Kontrolle übernehmen. Sie betrachtet die YPG als Terrororganisation, für die USA ist die YPG ein Verbündeter im Kampf gegen die Terrormiliz IS in Syrien.

Das Verhältnis zwischen Türken und Kurden ist seit langem angespannt. Auch innerhalb der Türkei kommt es immer wieder zu Gewalt zwischen dem türkischen Staat und Teilen der kurdischen Minderheit.

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